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Glass Casket

Desperate Man's Diary

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Die Gefahr, dass Glass Casket im schier nicht abebben wollenden Sumpf an Metalcore-Veröffentlichungen untergehen, ist sicherlich vorhanden. Schade wäre es allerdings schon, wenn dieses ambitionierte Genrekleinod unbeachtet bleiben würde. Schließlich wird hier die Verbindung aus Chaos-, Grind- und Hardcore mit höchstmöglicher Dynamik zelebriert.
Weiterer Vorteil des Zweitwerks "Desperate Man's Diary" sind die abwechslungsreichen Vocals. Bei denen wird Sänger Adam Cody nämlich von Bassist Sid Menon unterstützt; und zwischen Shouting, kehligem Kreischen und derbem Grunzen ist hier alles möglich, wenn es nur extrem klingt. Der Fünfer aus North Carolina hat damit durchaus das Zeug, sich von der Masse anderer Metal/Hardcore-Fusionisten abzuheben. Tracks wie das billante "Genesis" springen zwischen halsbrecherischen Rhythmuswechseln und straighten Moshparts, dass es eine wahre Freude ist. Allein mit Melodien geht man im Lager von Glass Casket nach wie vor sehr sparsam um: Ein paar sporadische harmonische Gitarrenleads sind da schon alles, was dem Hörer bei diesem schwer verdaulichen Happen Musik an Zugeständnissen gemacht wird. Im Gegenzug heben sich die Herren auf ganz andere Weise von der Konkurrenz ab. Nämlich dadurch, dass sie sich und ihre Musik eben nicht bierernst nehmen. Bei Tracks wie "Too scared to live", "A cork stops the whining" oder "Myspace girl" darf trotz aller Derbness geschmunzelt werden. Zu guter letzt wurde der Nachfolger zu "We are gathered here today" von Jamie King - wie sich das gehört - entsprechend fett und facettenreich produziert. Das perfekte, sympathische musikalische Bindeglied zwischen der arschtretenden Komplexität früher Unearth und dem Chaoten-Ansatz a lá Between The Buried And Me.

Bewertung: 7 von 10 Sternen / 33:24 / Metalcore

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