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Spitalfield

Better Than Knowing Where You Are

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Spitalfield sind mit ihrem neuen Album „Better Than Knowing Where You Are“ wieder ein Stück gewachsen - die Frage nur in welche Richtung.
War der Erstling noch ein ziemlich unkonzentriertes Sammelsurium an Song-Ideen, die ohne Konzept und Eigenständigkeit in Form gepresst wurden, merkte man in den Folge-Alben immer deutlicher wie die Band erwachsen wurde. Anfangs noch recht fahrig in der Post-Hardcore-Szene und Emo-Schublade daheim, entwickelte sich Spitalfield bald zu einer souveränen Emorock-Band. Das meiner Meinung nach beste Album „Stop Doing Bad Things“ vereinte die drei Urelemente eines erfolgreichen Album: Emotionen, Energie und Einfallsreichtum. Schon da wurde deutlich wohin die Reise für das Quartett um Sänger Mark Rose gehen würde: Emotionaler Indie-Rock mit mächtigen Gitarren, kräftigen Vocals und einem guten Schuss Pop-Harmonien. Routiniertes Songwriting und perfektes Producing führten zum gewünschten Erfolg: Über 100.000 verkaufte Platten katapultierten Spitalfield in die erste Rock-Liga. Mit dem dritten Album rechnen wir heute mal ab: Keine Frage, „Better Than Knowing Where You Are“ ist wieder ein perfektes Emo-Rock-Album für die Massen. Aber leider auch recht austauschbar, sind doch den einstmals mächtig rockenden Melodien etwas zu vordergründig poppig-punkige Song-Strukturen an die Seite gestellt worden. Die vier Jungs aus Chicago glänzen zwar immer noch durch 1A-Melodien und virtuose Rock-Parts, aber wissen die Songs nur bedingt in den Bann zu ziehen. Sicherlich ist der Unterhaltungswert recht hoch: Keiner der 11 Tracks hat wirkliche Durchhänger, aber trotz der üppigen Ausstattung mit ordentlich Melodien und Riffs lässt sich weder ein Spannungsbogen - oder gar ein Übersong ausmachen. Eine Aneinanderreihung von guten Emorock-Songs, die - und das muss man Spitalfield wirklich zu Gute halten - nichts mit der allgemeinen Kajal-Bandszene um Aiden, My Chemical Romance etc. zu tun haben. Auch wenn gewisse Längen auszumachen sind, scheinen Spitalfield endlich ihre Profession gefunden zu haben: Saubere, melodiegeladene Rock-Songs im Spannungsfeld zwischen Emo, Pop-Punk und Indie-Rock.

Bewertung: 7 von 10 Sternen / Spielzeit: 38:23 / Emo/Rock

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