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Born From Pain

War

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Born From Pain dürften sicherlich zu den letzten großen Senkrechtstartern der gegenwärtigen Metalcore-Welle gehören. Inzwischen haben längst größere Labels Notiz von der Durchschlagskraft der seit über zehn Jahren aktiven Band genommen, die in den letzten Monaten wirklich unermüdlich auf Tour war. Doch wo die beiden hochgelobten Vorgänger mit ihrer erdrückenden Monotonie in bester Merauder- oder Hatebreed-Manier aufräumten, kann "War" zumindest mich nichtmehr ganz so stark mitreißen.
Vielleicht auch deswegen, weil das Genre längst seinen Zenit überschritten hat und deswegen auch objektiv überdurchschnittliche Alben auf der Strecke bleiben. Dabei haben Born From Pain doch alle Anstrengungen unternommen, ihre charakteristischen, groovenden Moshparts so kurzweilig wie möglich zu gestalten. Soli sind auf "War" längst keine Seltenheit mehr; anstelle von gniedeligem Posergefrickel orientiert man sich dabei jedoch eher an der Gitarrenarbeit aus dem Slayer-Lager. Selbige bleiben nach wie vor unüberhörbare Orientierungshilfe für den Born From Pain Sound; allerdings hat man mittlerweile ein relativ eigenes Metier abgesteckt. So sind es gerade riffbetonte Midtempo-Granaten wie das simple, für Gastsänger- und Gorefest-Gurgler Jan Chris prädestinierte "Crusader", mit denen in diesem Winter die Moshpits ein paar blutige Nasen mehr zu verzeichnen haben werden. Zumal die Produktion auf Album Nummer sechs abermals keine Gefangenen macht und den Mix aus New York Hardcore Marke Madball sowie Thrashmetal a lá neue Kreator effektiv in Szene setzt. Vielleicht liegt meine persönliche, mangelnde Beigeisterung ja auch einfach nur daran, dass man mittlerweile beinahe auf Albumlänge die Geschwindigkeit ins Midtempo gedrosselt hat. Allein die Kollaboration mit Lou Koller von Sick Of It All rauscht zwischenzeitlich in Hochgeschwindigkeit vorbei - und bleibt damit ein Glanzlicht unter den zwölf Songs. Erwähnt sei neben weiteren Gastauftritten aus den Lagern von Napalm Death und Hatebreed vor allem noch der Track "Eyes of the world": Eine sehr melodische, für die Niederländer ungewohnt einprägsame Nummern. Doch auch die schafft es nicht ganz, "War" aus dem Mittelfeld zu hieven.

Bewertung: 6 von 10 Sternen / Spielzeit: 47:00 / Metalcore

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