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Hug Me I’m Squirrel

dto.

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Das hier ist 100% do it yourself. Von den Aufnahmen, übers mixen und mastern, bis hin zur Verpackung. Und das spürt und hört man auch - im positiven Sinne. Wenn man die CD in der Hand hat, fühlt es sich eben nicht nach Produkt an, wie bei so vielen anderen Veröffentlichungen. Man merkt dem Pappschuber die Leidenschaft an, die hinein gesteckt wurde.
Das spiegelt sich auch in den Songs wieder. Sieben sind es geworden und mit über einer halben Stunde Laufzeit eindeutig mehr Album als EP. Darauf enthalten: filigraner Postrock, mit Versatzstücken von Stonerrock und vor allem immer wieder beißenden Riffs. Gitarre, Bass, Schlagzeug - simple as fuck. Meint man. Aber da ist noch mehr. Laut Info zum Beispiel ein Laptop, der Geräusche macht. Samples tauchen auch immer wieder auf. Vom Schulhof, dann wieder aus einem Lehrbuch und immer wirkt alles sehr bedrohlich irgendwie. Hug Me I’m Squirrel bauen ihre Stücke vorsichtig und langsam auf, manchmal um sie am Ende noisig einzureißen. Aber nicht immer, denn Vorhersagbarkeit ist nicht ihr Ding. Das ist überhaupt die Stärke. Dass sich alles zusammenfügt und nicht baukastenartig nebeneinander steht. Die Songs fügen sich oft nahtlos zusammen, Musik und Samples ergänzen sich prima und die Spannung bleibt immer erhalten. Dafür braucht es bei Hug Me I’m Squirrel keinen Gesang. Dafür lieber komplexe Strukturen und Titel: Wer „Tree Rats Or Harveys“ oder „Chip’n’dale Rescue Rangers“ gehört hat, weiß wovon die Rede ist. Nicht zu vergessen, der Abschluss in Form von „(Sympathy For) Albino Squirrel Preservation Society“, der leider etwas zu gewöhnlich daherkommt. Starke Vorstellung, aber das geht noch besser. Das nächste Album der drei Berliner dann vielleicht auf Sinnbus Records? Wer weiß, wer weiß.

Bewertung: 6 von 10 Sternen / Spielzeit: 35:55 / Postrock

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