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Dead, The

...Hate The Living

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Suchen Sie nach diesem Album besser nicht im gewöhnlichen Plattenladen. Ein Fach namens „Abgefahren“ gibt es dort bekanntlich eher selten. Und nur dort könnte man „...Hate The Living“ von The Dead finden.
Zwölf Songs in zwölf Minuten. Das wird einem nicht jeden Tag geboten. Klar kurze und schnelle Musikstücke gab’s schon immer, aber so konsequent hat das schon lange niemand mehr durchgezogen. Zwölf Minuten würden den meisten Bands nicht mal für eine EP ausreichen, manchen nicht mal für eine Single. The Dead meinen es ernst, wenn sie „...Hate The Living“ ein Album nennen. Und tatsächlich vom Intro bis zum Outro ist hier alles durchdacht. Hier lässt sich keine überflüssige Sekunde ausmachen. Ein Gerüst, das bis auf die Knochen reduziert ist, bei dem es kein Gramm zuviel gibt. Von Oldschool-Hardcore über Grindpunk, bis hin zu Skatecore packen The Dead alles auf ihr zweites Album, was in Münster – denn da hat sich das Quartett gegründet – auf fruchtbaren Boden fällt. Es ist tatsächlich erstaunlich, wie vielseitig man sich in so kurzer Zeit präsentieren kann: perfekt sitzende Samples, eine Kuhglocke und immer schön nach vorne. Mal steht die Rhythmusfraktion im Vordergrund, wenn das Schlagzeug kernig auf sich aufmerksam macht und der Bass um die Ecke rollt, dann lassen die vier Herren die Gitarren kreischen und unter Garantie kommt auch immer wieder die Shouterfraktion auf ihre Kosten. Wäre wirklich interessant zu wissen, ob sich The Dead wirklich so viel dabei gedacht haben oder einfach mal drauflosgeballert haben. Als minimal Ortskundiger würde ich sagen, 12 Minuten und 58 Sekunden ist ungefähr die Zeit, die man in Münster mit dem Skateboard vom Green Hell zum Skater’s Palace benötigt. Dafür scheint sie jedenfalls geschaffen und bestimmt zu sein die Platte, ansonsten entzieht sie sich nämlich jeder normalen Bewertung.

-- / Spielzeit: 12:58 / Hardcore

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