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Hi-Tek
Hi-Teknology 2
Das HipHop Jahr 2006 kam bislang ohne die ganz großen Highlights aus. Dabei wollen wir gar nicht davon reden, welch trauriges Bild die einheimische Szene neuerdings abliefert.
Jenseits der Grenzen war zwar nicht alles finster: The Streets beispielsweise lieferten ein ausgezeichnetes neues Album ab und auch das Anticon-Kollektiv vertiefte erfolgreich seine Experimentierfreude - wirkliche Überraschungen blieben dennoch aus. Daran wird sich aller Voraussicht nach bis zum Jahreswechsel nichts mehr ändern. Umso mehr Bedeutung kommt vorliegendem Werk zu. Zwar denkt Produzent Hi-Tek offenbar nicht daran, seine Fähigkeiten an den Reglern bis zum Exzess zu zelebrieren. Der Mensch, der in den Neunzigern mit seinen Arbeiten für Mos Def oder Talib Kweli die Aufmerksamkeit von Dr. Dre auf sich zog, muss seinen Status als Pionier des New York Independent-Rap nicht länger unter Beweis stellen. Das zeigt er mit dem faszinierend entspannten Ideenreichtum wie der Hooklastigkeit seines zweiten Soloalbums gleichermaßen: Hier werden völlig unverkrampft kleine Nuggets wie "Where it started at (NY)" aneinander gereiht, deren Arrangements samt Sampleauswahl beinahe unverschämt gut sind. Somit stellt längst nicht die (an sich exzellente) Gästeliste die Existenzberechtigung für die 15 Songs dar. Vielmehr überzeugt Hi-Tek als Produzent, Songwriter und Rapper mit einer Substanz, die man andernorts in diesem Genre mit der Lupe suchen müsste. Also: "Hi-Teknology 2" wurde abermals kein selbstverliebtes Produzentenalbum. Die vielzitierte "Teknik" bezieht sich eher auf die Versiertheit, mit welcher hier zu Werke gegangen wird denn auf kalt strukturierte Datenmassen. Stattdessen gibt es die mit deepstenTracks des Jahres zu hören. Ein würdiges Alterswerk, welches sich stilistisch exzellent zwischen der Offenheit eines Kayne West, der Überlegtheit von Common und dem Hitappeal eines Dr. Dre positioniert. Also etwa doch ein Highlight?
/ Spielzeit: 51:42 / HipHop
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