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The Prize Fighter Inferno

My Brother's Blood Machine

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Equal Vision gelten nicht zu unrecht als eine der innovativsten Plattenfirmen im amerikanischen Independent-Kosmos. Das Label aus dem Bundesstaat New York hat so manchen Geheimtipp aufgebaut, welcher später von Major Companies dankend abgegrast wurde. Darunter auch Coheed And Cambria.
Deren Chefdenker und Frontmann Claudio Sanchez legt nun unter dem Pseudonym The Prize Fighter Inferno sein erstes Soloalbum vor. Auf welchem er die Geschichte von Coheed und Cambria frech weiterspinnt; wenn auch in einem anderen zeitlichen Kontext. Und damit für zusätzliche Verwirrung im Kreise derer sorgen wird, welche die Geschichte der mittlerweile immens erfolgreichen Prog-Hardcore-Formation verstehen wollen. Denn neben den inhaltlichen Querschläge gibt "My Brother's Blood Machine" weitere Rätsel auf: Warum klingt das Material plötzlich akustisch und elektronisch? Warum findet sich im Track "The Margretville Dance" plötzlich ein No Wave-Refrain? Warum setzt Sanchez plötzlich auf spartanische Herangehensweise, anstelle den mit seiner Band eingeschlagenen Weg in Richtung pompöser Progrock-Arrangements fortzusetzen? Nicht, dass es den Stücken schlecht zu Gesicht stehen würde: Zwar wirken auch die Songideen teilweise etwas reduziert, die eigenwillige Stimme mitsamt dem musikalischen Überraschungsmoment verfügt dennoch über ihren Reiz. Doch was die Internet-Foren, in welchen sich die Begeisterten der Science-Fiction Story der Protagonisten tummeln, zum abdrehen bringen wird, sind die dem ungewöhnliche Packaging beiliegenden Spielkarten: Die enthalten auf der eine Seite die Lyrics, auf der anderen Seite aber Charaktere, welche dem Kontext von Coheed And Cambria völlig entrissen erscheinen. Was bleibt ist ein in vielerlei Hinsicht schräges Album, welches wohl nur für Eingeweihte wirklich Sinn machen wird. Denen stellt The Prize Fighter Inferno aber eine Herausforderung, die es zu bewältigen gilt.

Bewertung: 6 von 10 Sternen / Spielzeit: 49:21 / Independent

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