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Brand New

The Devil And God Are Raging Inside Me

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Brand New sind erwachsen geworden. Und dabei offenbar am Ende eines langen Prozesses angekommen, welcher sie (in tatsächlich arg jungen Jahren) erstmal zum Punkrock führte ("Your Favorite Weapon").
Das anschließende Werk erschien bereits unter der Banner des Independent-Giganten Epitaph, hörte auf den Namen "Deja Entendu" und offenbarte klassischen Emorock. Die Scheibe erschien 2003. Und seit dieser Zeit hat sich nicht nur die vermeintliche Szene, sondern auch deren Umfeld geändert: Brand New sind mittlerweile bei einem Majorlabel gelandet und die dritte Veröffentlichung wird - zumindest in den Staaten - von breitem Medieninteresse begleitet. Mit Recht? Zum Teil, sicherlich. Denn untätig sind Brand New bestimmt nicht gewesen. Wo der Vorgänger noch die Nähe zu Saves The Day mit einem vorsichtigen Interesse an dem Sound der frühen Radiohead transportierte, haben die Herren aus Long Island mittlerweile augenscheinlich gefallen am Präfix "Post" gefunden: Post... rock! Oder wie man die gewisse verkopfte Atmosphäre sonst titulieren will, die während "The Devil And God Are Raging Inside Me" herrscht. Jedenfalls hat man während der knappen Stunde Spielzeit hier und da das Gefühl, eigentlich müsse das Material doch gar nicht sooo komplex sein... Etwas direkter wären so manche Stücke deutlich effektiver, würden weniger "aufgesetzt", ja gebremst klingen. Denn dass sie ihr Gespür für Hooks keineswegs verloren haben, beweisen die Vier schon mit dem Titelstück "Swing Season". Oder dem dramaturgisch schön inszeniertem "Limousine". Keine Frage, Brand New haben ihre Lektion in der Rockhistorie gelernt, kennen neben frühen Vorbildern wie den Get Up Kids auch Jawbox oder die Smiths. Und was nun etwas zusammengewürfelt klingen mag, entpuppt sich im Resultat als über weite Teile lohnende Herausforderung. So bleibt, gekünstelt oder nicht, zumindest ein von Anfang bis Ende abwechslungsreiches Album. Mit musikalischer Substanz und einem Frontmann, der es prächtig versteht, seine Emotionen gesangstechnisch zu effektvoll zu inszenieren.

Bewertung: 7 von 10 Sternen / Spielzeit: Spielzeit: 56:15 / Roc

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