Wegweiser durch sellfish.de

independent online music  |  info@sellfish.de

Culm

Life In A Steel Cage Is No Life At All

Culm.jpg

Miyagi Records haben letztes Jahr mit ihrer hübschen Four-Split-7inch für Aufsehen gesorgt. Kommt selten vor, dass man so eine liebevoll gestaltete Platte zum Rezensieren geschickt bekommt. Eine der vier darauf vertretenen Bands waren Culm aus Rheine.
Die gibt es nun knappe zweieinhalb Jahre, die genutzt wurden, um mit Bands wie Monochrome, Rainer Maria oder AM Thawn (im April wieder gemeinsam unterwegs) durchs Land zu touren. Mit letzteren verbindet Culm übrigens mehr als nur Freundschaft. Ist es doch die Band des Bruders von Culm-Sänger Christoph. Zwei EPs und eine Platte haben die Kritikerlieblinge (Von Spex über Visions bis zur PNG gab es nur Lob) bereits im Eigenvertrieb unters Volk gebracht. Jetzt folgt mit „Life In A Steel Cage Is No Life At All" der zweite Longplayer. Der Titel weist die Richtung. Zumindest in textlicher Hinsicht. Musikalisch geht es weniger sperrig zur Sache. Relativ entspannter Post-Hardcore, der so mancher Dischord-Band gerecht werden würde. Miyagi Records feiert die Veröffentlichung (zurecht) ordentlich ab. So bekommt jeder, der sich die Scheibe auf Vinyl zulegt, das ganze noch mal gratis auf CD, inklusive Textblatt und Aufnäher. Dafür würden andere Plattenfirmen als Special Deluxe Edition wahrscheinlich 20 Euro veranschlagen. Sänger Christoph klingt abwechselnd nach Robert Smith, Holger Kochs und sich selbst. Der Rest der Band klingt wie Robocop Kraus zu „Tiger"-Zeiten (abzüglich der Orgel, though). Nicht die schlechtesten Voraussetzungen, um es öfter auf den Plattenteller zu schaffen. Culm gehören zu der Sorte Bands, von denen es nie genug geben kann, die die dreckigen Musikkeller dieses Landes nach und nach beehren und dabei für überproportionales Schweißvergießen sorgen. Mit ihrer zweiten Platte machen sie sich sicher einen Haufen neuer Freunde. Das haben sie sich verdient. Einen besseren Start ins neue Jahr kann es kaum geben.

Bewertung: 6 von 10 Sternen / Spielzeit: 37:05 / Post-Hardcore

Autor:





ERROR!