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Sounds Like Violence

With Blood On My Hands

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Solche Freiheiten zu nehmen, muss man sich erst einmal trauen: Die letzte reguläre Veröffentlichung von Sounds Like Violence liegt schlappe drei Jahre zurück. Und war ihrerzeit auch nur eine etwas zu lang geratene EP gewesen.
"The Pistol", so der Titel, genügte aber nachhaltig, das Interesse an dieser schwedischen Band zu schüren. Und während man anfangs nur in den Staaten via Deep Elm veröffentlichte, sicherten sich nun die Landsmänner von Burning Heart die Veröffentlichungsrechte für Europa. Ein kluger Entschluss, denn das Potential dieses Quartetts ist explosiver denn je. Fixstern von Sounds Like Violence bleibt zwar Andreas Söderlund, dessen gleichermaßen ekstatisch leidende wie melodische Stimme das Zentrum eines jeden Songs auf diesem Album bestimmt. Mit "With Blood In My Hands" drängen sich nun jedoch auch seine Mit-Musiker endlich in den Mittelpunkt; was für einen schlüssigen, organischen Sound sorgt und jegliche "One-Man-Show" Gerüchte vom Tisch fegt. Entgegen des Bandnamens klingt die Musik von S.L.V. übrigens weniger nach roher Gewalt als vielmehr nach einer Ansammlung emotionaler Gefühlsausbrüche. Wenn auch bestimmt nicht gerade positiven. Schwere Riffs, noisige Gitarrenarbeit und eine straight nach vorne treibende Rhythmussektion schieben die zu keiner Sekunde überfrachteten Songs immer wieder voran. Dass sich hinter diesem schroffen Äußeren wirkliche Hits, teilweise mit regelrechtem Mitsingpotential verbergen, entdeckt man erst nach einiger Zeit. Der Intensität von Tracks wie "Were you ever in love with me?" beispielsweise kann man sich dann aber schier nicht entziehen. Zudem liefert Söderlund immer wieder Steilvorlagen zur Identifikation für alle verletzten, verzweifelten, gebrochenen Herzen ab. "I really liked it when you threw up on me" heißt es schon im Opener. Das großartige "Until death do us apart" verbindet einen einen beinahe zerbrechlichen Song mit vor Konfusion und Selbstzerstörungspotential strotzenden Texten. Und Söderlund klingt dabei so überzeugend, dass jegliche Emo-Klischees schon im Keim erstickt werden. "With Blood In My Hands" entfaltet seine Wirkung zwar nicht auf Anhieb. Nach erstaunlich kurzer Zeit haben dich Sounds Like Violence aber fest im Griff. Und beenden den brillanten Albumeinstieg mit einem Ausblick auf das, wozu sie noch im Standen sind: "The greatest" raubt in seine atmosphärisch Dichte beinahe den Atem.

Bewertung: 8 von 10 Sternen / Spielzeit: 44:34 / Rock

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