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Monkeeman

Jumping On The Monkey Train

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Was verbirgt sich hinter einer Band von deren Debütalbum gleich ein Song in der TV-Werbung landet? So geschehen 2005 mit dem Song „Life is wonderful“ von Monkeeman. Eine ziemlich unbekannte Kombo, die sich jetzt mit ihrer zweiten Erscheinung nicht länger auf den Vorschusslorbeeren auszuruhen will.
Beim ersten Stück „Moving In Circles“ juckt mich doch sofort der Affe. Leichte Pop-Gitarren gepaart mit einer in die Länge gezogenen Kopfstimme und eingängiger Melodie; das erinnert stark an The Crash. Hatten die nicht auch einen Song in der Werbung? Was ist denn da los? Da fällt wohl einmal wieder eine Band ins Muster der Werbeclowns. Der Song „Crazy Ann“ passt dann jedoch nicht mehr zu meinem Vorurteil von den jungen Wilden, die gerade dabei sind auf dem Mainstreamweg gehörig durchzustarten. Die darauffolgenden Nummern sind professionell produziert und besitzen teilweise, wie bei „The Man In My Head“ ausgefeiltes Songwriting mit keinerlei Ecken und Kanten. Eben zu professionell. Glatte Songs die zwar so manche melodische Britpop-Note aufblitzen lassen, bei genauerem Hinhören aber als textlich zu simpel wie eine Seifenblase zerplatzen. Das verbirgt sich hinter Monkeeman alias Ralf Lübke der seit über zehn Jahren musiziert und bereits Anfang der neunziger Jahre mit „The Colour Red“ einige Songs aufnahm, bevor er seit 2001 unter neuem Namen den Durchbruch probt. Der Fokus liegt nun auf einer Liebe zu The Jam, The Kinks und den späteren Miles. Schade, dass es sich um eine deutsche Band handelt, die es in heimischen Gefilden nicht so einfach hat mit ihren Popsongs große Wellen zu schlagen, wie das vielleicht in England möglich wäre. Persönlich fehlen einem auf „Jumping On The Monkey Train“ die frischen und überraschenden Momente, die einen der Fahrtwind eigentlich ins Gesicht blasen sollte. Die Route ist vorher zu genau abgesteckt und lässt keinen Freiraum für spannende Umwege mit besinnlichen Zwischenstopps um Kraft zu tanken. Als der Zug an seinem Ziel „Our Love“ ankommt, hat er bereits längst die anfängliche Energie verloren. Und um die Anfangsfrage zu beantworten: Erst einmal gar nicht so viel Schlechtes.

Bewertung: 4 von 10 Sternen / 42:23 / Gitarren-Pop

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