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Last Days Of April

Might As Well Live

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Während Last Days Of April in ihrem Heimatland Schweden bereits zu den Topsellern im Indiesektor gehören und Stück für Stück auch die USA erobern, fristet man hierzulande noch weitestgehend Undergroundstatus. Vielleicht hilft das verstärkte Engagement ihrer langjährigen Plattenfirma Bad Taste Records je diesmal, um mit dem feinen neuen Longplayer "Might As Well Live" den Status jenseits Skandinaviens auszubauen.
Das Potential dazu jedenfalls ist auf dem sechsten Album mehr denn je vorhanden. Schon der wunderbare Opener "Lost and found" beispielsweise transportiert die mittlerweile sehr eigenständige, melancholische Handschrift des Trios; welches auch mit dem Rest des Albums beinahe ausschließlich ruhigere Töne anschlägt. Die gar nicht mehr so neue Prämisse "Quiet is the new loud" tut dem Material auf "Might As Well Live" wahrlich gut. Tracks wie "I wish that you would mean a lot less to me" gehen noch etwas tiefer, als man es von den Schweden gewohnt war. Insgesamt gelingt es Bandgründer Karl Larsson mehr denn je, sein Songwriting-Potential voll auszuschöpfen. Dass die zehn Stücke - nicht zuletzt aufgrund Larssons Stimme - desöfteren in weinerliche Gefilde abdriften, stört dabei überhaupt nicht: Irgendwie wirken Last Days Of April einfach authentischer als viele ihrer Kollegen. Dazu kommt, dass sie mit dem Alter auch an kompositorischer Substanz zuzulegen scheinen. Vielleicht liegt es an den veränderten Produktionsbedingungen, denn neben ihrem langjährigen Soundmann Pelle Gunnerfeldt stand Larsson diesmal gleich persönlich mit an den Reglern. Unterstützung kam außerdem in Form von Label-Kollege Mathias Olden (Logh) und Randy-Drummer Fredrik Granberg. Der im Info versprochene "straighte, rockige Bandsound" kam dabei abgesehen von ein paar Ausnahmen (z.B. der ersten Single "Who's on the phone?") nicht heraus, wohl aber eine ganze Menge melancholischer Glanztaten.

Bewertung: 7 von 10 Sternen / Spielzeit: 36:09 / Indiepop

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