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Zero Mentality

Invite Your Soul

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Die deutsche Hardcore-Szene befruchtet sich seit geraumer Zeit erfolgreich selbst - Inzuchtsparteien bei vorliegendem Bastard sind unter anderem Drift, Death Or Glory sowie Black Friday '29. Entstanden ist daraus schon jetzt eine der erfreulichsten Überraschungen im Umfeld metal-infizierter Musik aus einheimischen Gefilden: Zero Mentality haben sich mit ihrem zweiten Longplayer erfolgreich von ihren Hardcore-Wurzeln freigeschwommen und stellen unter Beweis, was sie wirklich am besten können: Rocken!
Mit Hingabe und großen Refrains, vor allen Dingen aber mit Wucht. Und zwar derart mitreißend, dass die Fünf sich als echte Alternative zur schwedischen Dampframme Nine empfehlen. Wer's nicht glaubt, hört sich Tracks wie "Past regrets and future" oder den fiesen Stampfer "Urban sins" an. Die von Jacob Bredahl (Hatesphere) fett produzierte Melange kann einiges und platziert sich reichlich selbstbewusst zwischen Metal, Hardcore und sogar einigen Crossover-Anteilen. Was so geschrieben aber ziemlich abschreckend bzw. unspektakulär klingen mag, kann in Wirklichkeit einiges. Wofür es verschiedene Gründe gibt. Der wichtigste: Zero Mentality haben sich zu richtig feinen Songwritern entwickelt. Die Hooklines von Songs wie "Alone again" haben echte Ohrwurmqualitäten, welche sogar Nu-Metaller auf den Pfad der Tugend zurückführen könnten. Zudem rockt das Material - entschuldigen Sie diese üble Metapher - schlichtweg wie Hölle. Ebenfalls gleichermaßen mutig wie gelungen ist der Einsatz deutscher Texte an ausgewählten Stellen. Einstimmig positives Fazit: Zero Mentality sitzen zwar zwischen den Stühlen, werden Anhänger der reinen Hardcore-Lehre gleichermaßen vor den Kopf stoßen wie sie die Independent Community oder engstirnige Metalfans gegen sich aufbringen. Wer jedoch auf der Suche nach zündenden, druckvollen, gleichermaßen emotionalen wie hymnischen Songs jenseits von Image-Denke ist, der wird bei "Invite Your Soul" garantiert fündig.

Bewertung: 7 von 10 Sternen / Spielzeit: 44:46 / Metalcore

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