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Yes Boss

Look Busy

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Seit sich der UK HipHop dank seiner teils rein elektronischen Auswüchse wie Grime, Garage oder 2Step aus den engen Genregrenzen empor gehoben hat, treibt insbesondere die Szene in und um London wilde Blüten. Eine davon wurde nun mit dem Namen Yes Boss betitelt.
Dahinter verbirgt sich ein Duo, dessen Output - ähnlich wie im Falle der Streets - das Potential hat, auch die Independent-Community mit an Bord zu holen; zumindest hierzulande (...denn die englische Presse hat sich mittlerweile längst ein neues Hype-Thema gesucht). Yes Boss verfügen über diese breite Attraktivität sicher nicht nur, weil man bereits Remixarbeiten für u.a. The Sunshine Underground anfertigte. Nein. Auf dem Debütalbum "Look Busy" (sic!) bleibt das ganze Thema präsent: Beispielsweise, wenn sich Rapper und Beatbastler Noah mit Produzent Gavron im Track "Indie kids" über eben jene Szene amüsieren. Auf der zweiten Single "Tongues in knots" ist zudem ein gewisser Tom von Forward, Russia! zu hören. Damit wir uns nicht falsch verstehen: Die zwölf Tracks sind rein elektronischer Natur, wurden ausschließlich in Homestudios und auf Laptops inszeniert. Die Tracks fallen allesamt nicht gerade straight aus: Als grobe Orientierungshilfe dürfen Herren wie Wiley oder Dizzee Rascal dienen. Die dennoch unbestreitbare Hitdichte während dieser dreiviertel Stunde könnte Yes Boss jedenfalls vielleicht sogar bei uns in einschlägigen Szenekreisen weit nach vorne bringen. Denn trotz ihrer originär humoristischen, wohl auch provokativ gedachten Herangehensweise: Abgefahrene Basslinien (welche beispielsweise in "Don't think" selbst vor Drum'n'Bass nicht zurückschrecken), komplexe Rhythmen und gekonntes Arbeiten mit Zitaten sorgen dafür, dass eine hohe Halbwertszeit kombiniert mit absoluter Kurzweile zu den zentralen Prädikaten von "Look Busy" werden.

Bewertung: 7 von 10 Sternen / Spielzeit: 43:50 / HipHop

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