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Washington
Astral Sky
Klar war das Ende von Midnight Choir tragisch für all jene, welche dem einzigartigen melancholischen Charme der norwegischen Band erlegen waren. Doch kaum hatte man den ersten Schock überwunden, beglückte uns Sänger Paal Flaata ja schon mit einem wunderbaren Soloalbum. Und selbst wenn dem nicht so gewesen wäre: Da gibt es ja immer noch Washington.
Das Trio aus Tromso (ja, schon wieder Norwegen), welches labeltechnisch ebenfalls beim geschmackssicheren Glitterhouse beheimatet ist, bewegt sich seit dem hochgelobten Debüt "A New Order Rising" in den Fußstapfen seiner Landsmänner. Auch wenn sie ungleich jünger sind, haben es sich Washington nämlich nicht nur geographisch auf ganz ähnlichem Terrain gemütlich gemacht. Ganz ehrlich: Die Gemeinsamkeiten mit Midnight Choir sind sogar ziemlich frappierend. Nicht nur aufgrund der enormen stimmlichen Ähnlichkeit von Rune Simonsen. Doch diese Tatsache wurde in der Vergangenheit schon von vielen anderen festgestellt. Wesentlich interessanter: Mit dem Nachfolger präsentieren sich Washington überzeugender denn je. Ihr perfekt inszenierter, gut abgehangener und sehr poppiger Independent-Singer-Songwriter-Sound klingt spätestens mit "Astral Sky" so überzeugend, dass es einen schaudern macht. Die Dramatik in "Each and every one" beispielsweise spricht eine Sprache, wie man sie vielleicht nur in der sieben-monatigen Dunkelheit ihrer Heimat sprechen kann: Wehmütig zwar, aber mit herzerwärmenden, sehnsuchtsvollen Untertönen. In "Trenches" darf sich der Hörer dann tatsächlich noch einmal wohlig an Midnight Choir erinnert fühlen. Doch reduzieren wir Washington nicht auf den ewig selben Vergleich: "Astral Sky" ist nichts weniger als das ganz großes Pop-Album einer (noch) recht kleinen Band geworden. Was zumindest so lange so bleiben dürfte, bis die Coldplay-Fraktion von der Brillanz dieser Platte Notiz genommen hat.
/ Spielzeit: 42:59 / Singer-Songwriter
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