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The Defectors

Bruised And Satisfied

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Das Prädikat "Excellent music for driving" empfiehlt die Defectors schon auf dem Frontcover ihres vierten Albums allen Autofahrern. Und solange man dabei auf bewusstseinserweiternde Substanzen verzichtet - was bei dieser Art Musik nicht vielen leicht fallen wird - geht der Hinweis auch in Ordnung.
Noch besser funktionieren dürften die 14 Songs aber in einem, hallo Klischee, abgefuckten Club... den die Fünf spätestens bei Martin Buddes Orgeleinsätzen in eine Sauna verwandeln sollten. Die dänischen Trashrocker sind nämlich alles andere als nur eine weitere Garagenband. Davon zeugt schon die kaputte Idee, "Bruised And Satisfied" in zwei thematische Hälften zu teilen: Seite A markiert dabei den "Horror"-Part und klingt dementsprechend wie der von den Misfits eingespielte Pulp Fiction-Soundtrack. Erst auf Seite B soll es dann mit dem typischen überdrehten Garage-Punkrock der Defectors losgehen. Hinter diesen Deckmänteln verbergen sich aber natürlich vor allem nichts anderes als ein Haufen waschechter Ohrwürmer in bester Sixties-Tradition - angereichert mit ein paar Surf-Zutaten und jeder Menge Schmutz. Und wo man im richtigen Moment die Hits in der Hinterhand hat, bricht man an anderer Stelle immer gerne mit Konventionen: Zwischenzeitlich sorgt das verstörend rockende "Dancing ghouls" für Erheiterung, und wenn die Defectors gegen Ende der ersten Hälfte mit "I want blood" (für derartige Interludes würden die derzeit so angesagten Dead 60s wahrscheinlich töten...) die Kontrolle über ihr Album zu verlieren scheinen (bzw. im direkten Anschluss wieder der fette Rock regiert), schließt man "Bruised And Satisfied" endgültig ins Herz. Logische Folgerung: Meiner Meinung nach haben wir es hier mit dem besten Bad Afro Release seit dem großartigen letzten On Trial Album zu tun. Schauderhaft schräg!

Bewertung: 7 von 10 Sternen / Spielzeit: 38:10 / Rock'n'Roll

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