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Low

Drums And Guns

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Sie sind die Innovatoren ihres eigenen Genres: Low kehren mit 41 Minuten und 29 Sekunden purer Magie zurück. Mit Musik, zu der es noch nie einfach war, passende Worte zu finden. Doch was in den Anfangsjahren noch größtenteils schlicht unter der Banner "Slowcore" zusammmengefasst werden konnte, hat spätestens mit "Drums And Guns" längst eine neue Qualität erreicht.
Hochtrabend formuliert, vielleicht sogar eine "sprituelle Ebene". Denn Alan Sparhawk, Mimi Parker und Matt Livingston schaffen dank ihrer Instrumentalarbeit und den von allen gemeinsam getragenen Gesangslinien ein ambient-artiges, hypnotisches Gesamtwerk aus Postrock, Dub, Pop und geheimnisvollen Geräuschkulissen. Voller dunkler Hymnen, die jeglicher Form von Euphorie beraubt zu sein scheinen. Dafür findet sich auf einmal deutlich mehr Geschehen im Detail, als man es bisher von Low gewohnt war. Das zehnte Album der Band aus Duluth, Minnesota, klingt dennoch so behutsam und warm, wie es angesichts der morbiden Stimmung hier nur möglich ist. Aus dieser irgendwie unbehaglichen Ruhe entwickeln die 13 Songs einen Sog, von dem es kein Entrinnen gibt. Und das ist, wenn sicher nicht immer angenehm, dennoch gelungen: Die Ästhetik dieser Kompositionen bleibt nämlich einzigartig. Spätestens wenn Schlagzeugerin Parker in "Dust on the window" zu Beginn des letzten Drittels das Mikrofon alleine übernimmt, werden alle Hörer dieser besonderen Band wieder erlegen sein. Und wenn schon nicht von Seiten des Trios selbst, dann macht sich beim rabenschwarzen Outro "Violent past" zumindest beim Hörer Euphorie breit: Was für ein großartiges Album! Selbst wenn sein beinahe militaristisch klingender Titel - wie schon beim Vorgänger "The Great Destroyer" - wieder einmal auf die falsche Fährte führt. So oder so: Dank stetig wachsendem Medienecho, dem neuen Rückhalt von Sup Pop und der schieren musikalischen Klasse werden diesmal noch mehr Menschen von Low Notiz nehmen.

Bewertung: 8 von 10 Sternen / Spielzeit: 41:29 / Postrock

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