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Ted Leo And The Pharmacists
Living With The Living
Ted Leo und seine Apotheker sind zurück und lassen dem exzellenten Vorgänger "Shake The Sheets" nun nach viel zu langer Wartezeit ein mindestens adäquates Nachfolgewerk folgen. Vom guten Humor zeugt dabei abermals schon der Titel der vierten Veröffentlichung dieser selten sympathischen Band: "Living With The Living" ist "...die optimale Entwöhnung vom Emo-Einerlei, vom überbordenden Eighties Revival-Hype, künstlicher Garage und Trübsal blasender Singer/Songwriter-Epen".
So oder so ähnlich stand es einmal in einem Promotext der US-Ostküsten Post-Hardcore Legende Ted Leo. Volltreffer: Große Hits wie das quirlige "Bomb.Repeat.Bomb" brauchen keine Schubladen, um zu funktionieren. Brauchen kein Pathos, um Gefühle zu zeigen ("Colleen"). Brauchen keine verkrampft komplexen Arrangements, um Niveau zu besitzen. Die vormals leicht nöligen Vocals von Ted Leo, welche die bemerkenswerten Lyrics (welche von einem Billy Bragg gar nicht so weit entfernt liegen) authentisch vertonen, werden zugunsten der Songs auch mal etwas aus dem Mittelpunkt gerückt. Oder setzt die Band diesmal die charakteristische Kopfstimme Leos - wie zum Beispiel im Reggae-Exkurs "The unwanted things" - einfach nur noch vereinzelter, gezielter ein? Egal, denn das durchgehend ebenso abwechslungsreiche wie eingängige Material benötigt derartige Trademarks nicht länger... Bietet es doch tatsächlich eine einzigartige Kombination aus dem Dischord-Sound der Neunziger, straightem Rock und dem Minimalismus einiger Post-Punk-Bands. Doch keine Angst vor Dissonaz, Ted Leo And The Parmacists sei Dank! Denn den Musikern gelingt das Kunststück, ihre Songs niemals statisch oder verkopft klingen zu lassen. Und wenn ich für die Beschreibung des Albums vorhin zum Un-Wort "Post-Punk" gegriffen habe, dann in der einzig positiven Konnotation: Dieser Sound ist intelligent, anders und machen dazu noch richtig Spaß. Befriedigendes Fazit: Das Trio um den ehemaligen Chisel-Frontmann legt mit "Living With The Living" sein vorläufiges Meisterstück vor.
/ Spielzeit: 61:09 / Rock
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