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Lovehatehero

White Lies

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Soso, die "Helden zwischen Liebe und Hass"... Es scheint so, als würden Lovehatehero ihre Musik wohl gerne zwischen zwei Extremen verorten. Doch musikalisch heißen jene beiden auf "White Lies" nunmal Screamo und Emo. Welche im Jahre 2007 - nach geschätzten viertausend Formationen mit ähnlicher Herangehensweise - nunmal zweifellos jeglichen "extremen" Charakter verloren haben.
Doch was nun so vernichtend geschrieben klingt, soll nicht davon ablenken, dass vorliegendes Album - aus diesem Kontext gehoben - durchaus in Ordnung geht. Der Opener "Goodbye my love" beispielsweise wurde gleich ein packender Emocore-Ohrwurm zwischen Billy Talent und Taking Back Sunday; der zwar jede eigene Handschrift vermissen lässt, aber über gehöriges Airplay-Potential verfügen dürfte. Zwischen den Zeilen blitzt während der zwölf Songs an anderer Stelle, wenn auch nur für winzige Augenblicke, sogar einmal das wirkliche kreative Potential durch, welches in dem Quintett stecken könnte. Auf die volle Distanz aber gehen Lovehatehero einfach zu zaghaft mit ihrem Innovationsdrang um. Vieles wirkt gebremst, als wäre es beinahe aus Unsicherheit in die üblichen Schranken verwiesen worden. Und auch ein exzellenter Frontmann wie Pierrick Berube kann nicht von dem "Schema F"-Dilemma dieses Debüts ablenken. Selten hat bei uns eine Platte die "5 von 10 Punkte" Bewertung so verdient gehabt wie "White Lies". Lovehatehero scheinen gefangen in der eigenen Ambition, einerseits zwar große Hooklines und packende Songs aus dem Ärmel schütteln zu können. Auf der anderen Seite steht jedoch die Unbeholfenheit, dieses Talent auch in kreative Bahnen zu lenken. Wen dies nicht stört, der darf leicht nochmal drei Punkte zu meiner Einstufung hinzu addieren. Der Rest muss sich sorgsam überlegen, ob er sein Geld in derartige Hausmannskost investieren will. Zumal zu erwarten ist, dass Ferret Records in Kürze mit Poison The Well ein wirklich heißes Eisen aus dem Feuer holen werden...

Bewertung: 5 von 10 Sternen / Spielzeit: 41:48 / Emocore

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