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Big D And The Kids Table

Strictly Rude

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Big D And The Kids Table haben es geschafft: Endlich wieder anspruchsvoller Ska-Punk, der sich allein schon durch seine handwerkliche Klasse von der inflationären Band-Schwemme und des Genre-vereinleibenden Mainstream unterscheidet.
Schon mit dem Opener „Steady Riot“ hör ich den Stein von meinem Herzen fallen: Die beiliegende Presse-Info kündet bei diesem Song von einer Reminiszenz an Rancids Meisterwerk „...And Out Come The Wolves“ - und verdammt, besser hätte man es nicht formulieren können. Mein Respekt und große Freude zugleich, denn „Strictly Rude“ hält das Niveau auch über die knappe Stunde Laufzeit - mal aggressiv („Noise Complaint“), mal beschwingt („Shining On“) aber zum größten Teil mit ordentlich Ragga, Dancehall- und Dixie-Anleihen. Aber wenn wundert es auch, war doch keine geringer als Joe Glitterman von den Mighty Mighty Bosstones als Produzent zur Seite gestanden. Die 15 Songs sind eine gekonnte Mischung aus Spaß, Anspruch und gewissenhafter Arbeit. Working-Class eben, ein Motto das sich die Bostoner gerne auf die Fahne schreiben. Das Ergebnis ist dann auch überzeugend, denn spätestens bei dem mitreißend-beschwingten „The One“ sollten die letzten Dämme brechen. Da verliert man sich im Anschluss doch nur allzu gerne im ausladenden Rausschmeißer „She knows the way“. Ein wenig erinnert das Ganze auch an die großen Tage von Streetlight Manifesto. Aber trotzdem ist das alles großes Kino, haben die Jungs von Big D And The Kids Table doch etwas geschaffen, was in dieser Güteklasse zuletzt nur Bands wie den Mad Caddies gelungen ist: Ein in jeglicher Hinsicht komplettes Album, das uns gleichzeitig den Kern und das tatsächlich mögliche Spektrum des Ska-Punks präsentiert. Beide Daumen hoch - und mein Album für den Frühling. 

Bewertung: 7 von 10 Sternen / Spielzeit: 57:26/ Ska-Punk


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