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The Ponys
Turn The Lights Out
Nein, das hier hat nichts mit Emo-Stadionrock zu tun, auch wenn man für einen Moment glauben könnte, dass uns Gerard Way vom Cover angrinst. The Ponys machen Musik, der man endlich mal wieder ohne jedes Schubladendenken den fetten Stempel „Indie“ aufdrücken darf.
Hier geht es nicht um Posen, sondern ausschließlich um Songs. Songs, die unglaublich viel Musikgeschichte in sich tragen, ohne dabei mit Retro-Attitüde zu nerven. Von 60ies Geschrammel bis Sonic Youth haben The Ponys alles eingeatmet, was gut war. Danach wurden die Klamotten durchgeklopft, der Staub abgeschüttelt und zwölf Stücke aufgenommen, die frisch klingen und jede Menge Charme versprühen. Da gibt es dreckige Gitarren, tolle Bassläufe, wie man sie seit den Pixies nicht mehr gehört hat und einen Sänger, der schon fast gelangweilt seine Texte vorträgt und trotzdem Gänsehaut auslöst. Während der Vierer aus Chicago den Vorgänger „Celebration Castle“ unter Anleitung von Steve Albini noch innerhalb kürzester Zeit aufs Band prügeln musste, hat man sich diesmal mehr Zeit gelassen. Das hat Raum in den kompakten Kompositionen geschaffen und lässt die einzelnen Songs noch reifer wirken. Ein Album, das sich einem trotz seiner relativ klassischen Songstrukturen nicht sofort erschließt und das zum Ende hin immer besser wird. Das Feuer, das zu Beginn lediglich zu lodern scheint, wird spätestens mit dem Überhit „1209 Seminary“ zur Stichflamme. Da wünscht man sich The Ponys würden öfter mal so offensichtlich nach vorne gehen. Packendes gibt es danach dennoch jede Menge. Zum Beispiel „Shine“, das mit jeder Minute Spielzeit mehr Fahrt aufnimmt, das famose „Harakiri“ oder der lärmende Albumabschluss „Pickpocket Song“. Trotzdem wird man das Gefühl nicht los, dass da noch viel mehr geht im Kosmos der Ponys und deswegen kann man sich wohl bereits jetzt auf die nächste Platte freuen.
/ Spielzeit: 41:10 / Indie
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