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Logh
North
Man könnte eine Beschreibung der Musik von Logh darauf reduzieren, wie es dieser Band immer wieder gelingt, sich mit jeder Platte geradewegs neu zu erfinden. Und demzufolge eine Kategorisierung in verschiedene Schubladen favorisieren, anstelle den Schweden einen eigenständigen Sound zu attestieren. Doch das wäre zu einfach.
Denn das Gegenteil ist der Fall. Man würde unterschlagen, dass Logh bei all den unterschiedlichen Ausgangspositionen ihrer bisherigen drei Alben dennoch über einen typischen, ja charismatischen Sound verfügen. Dies gilt gleichermaßen für Platte Nummer vier, schlicht "North" betitelt. Doch "schlicht" kommen einem die zehn Stücke nur beim ersten Kontakt vor. Dann ist der Blick frei für die Detailarbeit: Pop und Struktur sind diesmal die prägenden Subjekte und machen "North" zum Gegenentwurf der spontanen Schönheit des Vorgängers "A Sunset Panorama". Wenngleich der Sound alles andere als kalt klingt. Behaglich und etwas melancholisch, schon eher. Obwohl derart abgedroschene Adjektive den Sound auch nicht viel exakter auf den Punkt bringen. Vielleicht knüpft man eher beim zurückhaltenden Debüt "Everytime A Bell Rings An Angel Gets His Wings" an. Und ersetzt dessen minimalistisches Konzept durch Terrabytes an Pro Tools-Daten, welche während der Produktionsphase von "North" entstanden. Weil diese jedoch von Pelle Gunnerfeldt beim Mix fachmännisch in Bahnen gelenkt wurden, entzieht sich das Material der Bombast-Gefahr dennoch konsequent. Nichtsdestotrotz scheint das genaue Hinhören diesmal so wertvoll, wie nie zuvor: Die Gitarren von Mattias Friberg und Mathias Oldén weichen in den Hintergrund, machen Platz für Keyboards, Programmming, Piano, Percussion und noch vielem mehr, was zwischen den Zeilen passiert. Dennoch: Keine Spur von Überfrachtung der Songs. Keine Spur von Überforderung der Hörer. "North" verfügt über eine stille Schönheit, welche Aufhorchen forciert... und belohnt. Sicher, Logh 2007 klingen mehr nach Pop denn je. Und definieren gleichzeitig ihre Ausnahmestellung im schnelllebigen Independent-Kosmos auf's neue. Großartig, ganz einfach.
/ Spielzeit: 43:06 / Independent
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