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Capricorn

On Mercury

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“Let go“ singen Capricorn auf dem Opener „We will follow“ selbstbewusst - und geben so das Motto für ihr zweites Album vor. Glasklar produzierte, schöne weil einfache Indie-Pop-Melodien die ohne Allüren und Befindlichkeiten so wunderbar funktionieren.
Das Trio um Sänger und Gitarrist Gero von Werden präsentiert auf „On Mercury“ ein Dutzend emotionsgeladener Songs zwischen Melancholie-Getragenheit und Sommer-Frohlocken und beweisen damit ihr Händchen für große Indie-Melodien und gebremsten Rock-Pathos. Die verschiedenen Stimmungen werden durch geschickte Instrumentierung perfekt inszeniert und transportiert, die unauffälligen aber druckvollen Vocals veredeln die insgesamt sehr clean wirkenden Songs. Ob rockig, elektronisch („Black Birds“) oder einfach nur schön und emotionsgeladen wie in „Heartbeat“: Capricorn treffen den Nerv ihrer Hörer und wissen auch damit zu spielen. Keine Achterbahnfahrt, aber immerhin ein Wechselbad von Gefühlen und Gedanken, das einen auf den gut 50 Minuten Spielzeit durchlebt. Obwohl es gerade aufgrund der Lyrics nicht an der persönlichen Note fehlt, ist „On Mercury“ aber auch eine sehr glatte Geschichte: Von der Produktion erwartet man fast etwas mehr Schroffheit um auch die gewisse Authentizität widerzuspiegeln und die Songs wirken in ihrem einfachen Konstrukt aus melodie-heischendem Refrain und der sehr glatten Instrumentierung zu arglos und dabei fast schon austauschbar. Das ist aber auch schon alles, das man Capricorn vorwerfen kann - wobei man eine annähernde Perfektion in der Songgestaltung ja auch nicht unbedingt als Kritik auslegen muss. Ein schönes Album also für alle Freunde des pathetischen Indie-Rocks, auf das Capricorn zu Recht stolz sein darf.

Bewertung: 7 von 10 Sternen / Spielzeit: 49:30 / Indie-Rock/Pop

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