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Maria Mena

Apparently Unaffected

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Wenn sie nicht aufpasst, wird Maria Mena wohl schneller in die Schublade süßer, oberflächlicher Pop-Sternchen landen, als ihr lieb ist. Denn es wäre nur naheliegend, die entzückende Zwanzigjährige nach einem Blick auf das Coverfoto von "Apparently Unaffected" neben Avril Lavigne oder Nelly Furtado zu sortieren. Zumal sie in den USA mit dem Vorgängeralbum (dank von Kanye West produzierter Singleauskopplung) bereits Billboard-Erfolge feiern konnte... und nach eigener Aussage nicht einmal ein Instrument beherrscht.
Ein Trugschluss dennoch, mit welchem man der zierlichen Norwegerin etwas Unrecht tun würde. Denn hinter den gefühlvollen Popsongs stecken diesmal nämlich mehr Singer-Songwriter-Traditionen denn kühl kalkulierende Produzentenhände. Okay, wirklich weit entfernt von dem Sound der üblichen Radiostationen und Interpreten wie Alanis Morissette ist die Musik auch auf dem dritten Mena-Album nicht; vor allem während allzu beliebiger Stücke wie "These shoes". Produzent und Songwriter Arvid Solvang, von Anfang an musikalischer Begleiter der Sängerin, war diesmal jedoch einer von ganz wenigen, der auf den Entstehungsprozess der 14 Stücke Einfluss hatte. Was sich in den bislang reifsten, ernsthaftesten Kompositionen äußert. Diese fallen überwiegend akustisch aus, gönnen sich aber immer wieder auch orchestrale Arrangements. Welche manchmal leider erst kurz vor der Kitsch-Grenze den Rückzug antreten. Doch zwischen aller Kritik, welche man an derartigen Werken üben kann, verbirgt sich hier doch eine überraschend hohe Anzahl gelungener Stücke. So bleibt in "Apparently Unaffected" ein mindestens nettes Album, welches die Hörerschaft der Formatradiosender mit dem Kreis aufgeschlossener Singer-Songwriter-Anhänger vereinen könnte. Letzteren sei gesagt, dass die Ähnlichkeiten zu einer dezent auf Pop getrimmten Maria Solheim gar nicht so gering sind...

Bewertung: 6 von 10 Sternen / Spielzeit: 37:29 / Pop

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