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Phat Kat
Carte Blanche
Die rechte Hand von J Dilla legt den Stift nach dem Tod der Detroiter Produzentenlegende offenbar/hoffentlich nicht beiseite: Auf "Carte Blanche" jedenfalls wurden noch gut ein Drittel der Tracks von Dilla in Szene gesetzt.
Doch man würde Phat Kat die geographische und musikalische Verwurzelung in seiner Heimatstadt auch so anmerken; einen Part dazu tragen natürlich seine weiteren Kollaborationspartner wie Black Milk, die allgegenwärtigen Slum Village sowie eine ganze Reihe noch unbekannter Regionalgrößen bei: Irgendwie wohl stellvertretend für den Teil der Motorcity Rapszene, dessen Popularität vom 8 Mile Filmerfolg nicht berührt wurde. Doch auch fernab reiner Internas haben wir es hier mit einem äußerst gelungenen HipHop-Werk, welches im besten Sinne frisch und unverbraucht klingt, zu tun. Energetische Rapskills sowie teilweise regelrecht brillante und vor zündender Ideen nur so strotzende Produktionen sorgen für Hits wie "Danger", wagen sich andererseits aber auch an beattechnische Stolpersteine wie das wunderbar holprige "Game time" heran. Überhaupt: "Carte Blanche" erinnert in seiner Rawness an die Pete Rock Outputs der neunziger Jahre und klingt für eine One-Man-Show geradezu unverschämt kurzweilig. Und dies nicht aufgrund der kompakten Spielzeit, sondern gleichermaßen durch die ausnahmslos überzeugenden, rauhen sowie intelligent arrangierten Tracks. Dass der Protagonist selbst samt seiner aggressiven Lyrics nicht gerade als Sympathieträger zählt, passt sogar noch ins Konzept dieser unbequemen Platte. Der Stil von Phat Kat alias Ronnie Cash mag eine Spur zu extravagant für große kommerzielle Erfolge sein und "grimy" Basslines a lá "True Story Pt. 2" das Vorstellungsvermögen limitierter Heads übersteigen - Für die HipHop-Community jenseits Eminem/Black Eyed Peas-Konformität oder Crunk-Bausätzen dürften die 14 Track jedoch einer Offenbarung gleichkommen.
-- / Spielzeit: 45:51 / HipHop
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