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Magicrays

Off The Map

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Die Magicrays stehen an einer Gabelung. Und wissen nicht genau, wohin sie der Weg führt. Weiter raus zu Radiohead, oder straight forward Richtung Coldplay? Am Ende landen sie auf der selben Party wie Wilco und Midlake, und all die anderen Bands, die sicher nicht weh tun. Aber auch nicht kalt lassen. Die man sich erstmal warmhören muss. Und die einen dafür mit Melodien belohnen, die man eben nicht an jeder Straßenecke findet.
Bei „Off The Map" handelt es sich bereits um das vierte Album der Magicrays. Produziert wurde es in Bristol. Von niemand geringerem als John Parish (u.a. PJ Harvey, Eels, Sparklehorse), die Band aber stammt aus der Schweiz. Gentlemen Records heißt das Label, auf dem sie sind. Und hat natürlich nichts mit dem ähnlich klingenden Reggae-Artist zu tun. Gentlemen veröffentlicht Indie-Pop und Artverwandtes aus Lausanne und Umgebung. Und hat sich mittlerweile einen Namen gemacht. Der Labelchef selbst, Christian „Fig" Fighera, spielt seit ein paar Jahren Keyboard bei den Magicrays. Ihr Fünf Jahre altes Album „Take Me Home" haben sie gerade komplett remixen lassen. Vielleicht als Kontrast zu den recht ruhigen Alben. Sänger Raphael Enard liebt es so. Unter dem Namen Raphelson veröffentlicht er seine beschaulichen Solo-Sachen. Was übrig bleibt, wandert zu den Magicrays. Und wird ein bisschen lauter. Aber wirklich nur ein bisschen. Fernab von jeglichen Trends, zieht das schweizer Quartett sein Ding durch. Und klingt dabei auf dem neuen Longplayer - trotz aller Leichtigkeit - fast ein wenig bedrückend. Aber was wäre Indiepop, ohne die dazugehörige Portion Melancholie. In diesem Fall wohl ein Stück weniger packend. Denn Hits haben die Schweizer zwar nicht im Gepäck, dafür ein richtig gut funktionierendes Album, bei dem jeder Song sitzt. Vom Start am „Green River", bis hin zu den abschließenden „Rotten Flowers" ist es ein weiter Weg. Aber durchaus einer, der sich lohnen könnte.


Bewertung: 7 von 10 Sternen / Spielzeit: 43:10 / Indiepop

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