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Doors, The

Best Of (40th Anniversary)

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Eine Compilation. Von den Doors. Diesmal aber bitte „the VERY best of“. Bei jedem Fan müssten spätestens jetzt alle Alarmglocken ein gemeinsames „Light my Fire“ anstimmen. Zu Recht?

Meine Liebe zu den Doors begann als ich 14 war. Durch einen guten Freund kam ich in Kontakt mit dieser Band, der auch heute noch dieser Nimbus einer „Anti-Hippie“ Band angedichtet wird. Sie seien die dunkle Seite von Flower Power und Morrison sei der Hohepriester der Meskalin Junkies. Solche und andere Geschichten kennt jeder der sich auch nur halbwegs für die Musik der späten 60er Jahre interessiert. Doch mein erster Kontakt mit der Band war nicht „Light my Fire“, „Break on Through“ oder „Riders on the Storm“. Nein, mein erster Song war „The Crystal Ship“, ein Lied das vor Energie, Leidenschaft und Hingabe nur so strotzt, obwohl es lediglich aus Gesang und Piano besteht. Vom ersten Moment an war ich fasziniert, in den Bann gezogen. Ich wollte mehr hören, mehr über diese Gruppe erfahren, mehr und mehr dieser beinahe magischen Anziehungskraft einer – damals - über 30 Jahre alten Band verfallen. Ich kaufte Platten, Bücher, T-Shirts. Ich war in Pére Lachaise, dem Künstlerfriedhof in Paris und habe am Grab von Jim Morrison aus seinem Gedichtband „An American Prayer“ vorgelesen. Kurzum ich war ein Hardcore Doors Fan und bin es eigentlich auch heute noch.
Deshalb war ich auch sehr skeptisch als ich den neusten Release von Elektra in die Finger bekam. Schließlich gibt es nicht nur diese „Best of“, sondern über zehn Compilations die sich alle „Greatest Hits“ oder ähnlich schimpfen. Außerdem ist der Aufhänger falsch gewählt: 1967 – 2007, also 40 Jahre Bandgeschichte soll hier gefeiert werden. Doch die Doors gründeten sich 1965, lediglich das Debutalbum wurde 1967 released. Doch diese Geschichtsauffassung ermöglicht natürlich hervorragende Werbestrategien, die aber eigentlich alle am Ziel vorbeischrammen. Was wird also auf dieser Compilation neues herauskommen, überraschendes entstehen. Ganz ehrlich: Rein gar nichts! Die Songs kennt man beinahe alle, schließlich ist z.B. bis auf zwei Songs die Debutplatte vollständig vertreten. Wirkliche Überraschungen sind rar (Peace Frog, Ghost Song) und die Alben „The Soft Parade“ und - stets unterbewertet - „Morrison Hotel“ sind deutlich unterrepräsentiert.
Dennoch: Wer keine oder wenige Platten der Doors besitzt, der kann bedenkenlos zugreifen. Alle Hits sind vertreten, das Booklet erzählt sehr anschaulich die Geschichte der Band und ist reich bebildert, selbst das Design des Pappschobers weiß zu gefallen. Außerdem ist allein der sehr faire Preis für zwei randvolle CDs ein sehr gutes Kaufargument. Wer allerdings ein Fan ist und jede Platte von vorne bis hinten kennt, der kann sein Geld getrost sparen. Doch die Doors sind auch heute noch hörenswert, oder wie der Drummer der Band, John Densmore, erst letztlich gesagt hat: „I am astouned that after forty years I can still walk down the street and see kids with Doors t-shirts on. What does this mean? It must be that something Jim had to say was universal.“ Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.

-- / Spielzeit: 121 min


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