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Dinosaur Jr.
Beyond
Wie schön das ist: einen Gitarrensound in die Arme zu schließen, den man vermisst hat, obwohl es ihn im eigenen Erfahrungshorizont nie gegeben hat. Dinosaur Jr. wälzen sich erst jetzt so richtig ins Leben. Nach 18 Jahren gibt es sie, die Reunion der Indie-Rock-Ikonen.
Was kann das heute für einen jungen Musikhörer bedeuten? Nun, zuallererst bedeutet das etwas für eine ganz andere Zielgruppe: all diejenigen, die mit Dinosaur Jr. aufgewachsen sind. Die dürfen Luftsprünge gemacht haben, als von einer Reunion und einem neuen, gemeinsamen Album von J Mascis und Lou Barlow die Rede war. Und im selben Augenblick geknickt gewesen sein, ob der plötzlichen Erkenntnis, wie alt man selbst schon ist und wie lange her die Zeit, in der Dinosaur Jr. ein ganzes Genre mitdefiniert haben. Für die Jüngeren dürfte sich "Beyond" vor allem als Entdeckung lohnen. Dinosaur Jr. auf die Schliche zu kommen, das geht mit dem neuen Album ganz wunderbar. Der furztrockene Sound, der immer den Anschein macht, als sei er beiläufig entstanden. Mascis spielt die Gitarre, als habe er seit 20 Jahren nichts anderes gemacht und wirft bei "Pick Me Up" mal eben ein paar Riffs auf den Boden, als könne er als Musiker noch irgendwie das Rad der Zeit aufhalten. Auch Barlow, der endlich mal einigermaßen gleichberechtigt neben Mascis an den Songs mitarbeiten durfte, zeigt in "Back to your Heart", dass auch eine Sebadoh Reunion durchaus Sinn machen würde. Der Rest des Albums: angenehm-nerdige Werkschau einer Band, die sich ihre Sporen nicht mehr verdienen muss. Und nur noch eines beweisen will: das hier war und ist Indie-Rock, in seiner ganz ursprünglichen Form.
/ Spielzeit: 42:51 / Indie-Rock
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