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Mad Caddies

Keep It Going

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Die Mad Caddies haben es wieder getan: Neues Album, neues Einflüsse, neues Meisterwerk - und Sellfish wusste es schon davor. Bis jetzt habe ich noch keine Band gesehen, die sich so konsequent neu erfunden und weiterentwickelt hat wie diese. Und ganz ehrlich: Ich dachte nicht, dass eine Steigerung noch möglich gewesen wäre - von der Befürchtung von einer meiner Lieblingsbands enttäuscht zu werden mal ganz abgesehen.
Und genau das setzen die Mad Caddies an: Warum einen erfolgreichen Sound verändern, wenn man doch wieder einen neuen erfinden kann. Was vor vielen Jahren mit melodie-berstendem Punkrock in Ska-Gewand angefangen hat, sich über zwei Alben im Vorgänger -Album „Just One More“ zu einem Standard-Werk des modernen Ska/Punkrock manifestiert hat, findet in „Keep It Going“ seinen bisherigen Höhepunkt. Aber nicht etwa, dass die sechs Jungs aus Kalifornien das erfolgreiche Konzept des letzten Albums übernommen und variiert hätten. Nein, das ist nicht der Anspruch einer Band, die ihr Verständnis im Überschreiten von Genre-Grenzen und der Inspiration aus allen verfügbaren Rhythmen hat. So glänzt „Keep It Going“ eher weniger als zu „Just One More“-Zeiten durch schnelle Punkrock- und Ska-Nummern, nein: Vielmehr hat man sich selbst einen Tempomat eingebaut, dessen Drähte in die Outskirts von Dancehall, Roots-Reggae, Calypso oder aber Gipsy führen. Mit „Keep It Going“ können die Mad Caddies einmal mehr die Ansprüche und Begehrlichkeiten, die sie durch ihre früheren Werke geweckt haben locker erfüllen - in ihrer ganz eigenen Art und Weise, aus verschiedensten Einflüssen ein ganz neuen Sound zu kreieren. Reggae, Dixie, Dancehall, Jazz, Surf und Rockabilly. So entstehen unglaubliche Songs wie „State Of Mind“, „Without You“ oder „Lay Your Hand Down“ die allesamt durch ein gepflegtes Understatement an relaxter aber mitreißender Dynamik faszinieren. Und das schöne ist: Man vermisst die alten Ska-Brecher gar nicht, viel zu gelungen sit die Mixtur aus gesetzter Reggae-Romantik und vereinzelten Punkrock-Nummern wie aus „Rock The Plank“-Zeiten („Today“). Mit dem fünften Album verdienen sich die Mad Caddies all meinen Respekt, trotz oder gerade weil sie sich nicht auf einem Konzept ausruhen - ganz egal, ob sie damit vielleicht Fans der frühen Stunde vergraulen werden. Aber wer ein so großes Album nicht erkennt, der hat es sich auch nicht verdient.

Bewertung: 8 von 10 Sternen / Spielzeit: 49:17 / Ska/Reggae/Punkrock

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