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All Ends

Wasting Life

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Es gibt Musiksparten, die sind ungefähr so progressiv wie die CSU. Also gar nicht. Auch im Mainstream-Metal scheint das Wort „konservativ“ eher als Lob durchzugehen und weniger als Schimpfwort. All Ends jedenfalls reiten auf der gleichen Welle, wie bereits hunderte, wenn nicht tausende Bands vor ihnen und trotzdem werden auch sie es wohl ins sogenannte Alternative-Radio und auf die großen bis mittelgroßen Bühnen schaffen. Stadien nicht ausgeschlossen.
Das Artwork der EP „Wasting Life“ jedenfalls hat wahrscheinlich der selbe Grafiker verbrochen, der auch schon die letzten ca. 178 düsteren Klischee-Plattencover entworfen hat. Wie gesagt Fortschritt ist auch in der Welt von All Ends nicht willkommen und bei Gun Records anscheinend ebenfalls unerwünscht. Dass der belanglose Keyboard-Metal, vielmehr Stadionrock im heavy Kostüm, trotzdem Erfolg haben wird, liegt vor allem an den eingängigen Refrains, die Tinna Karlsdotter (sic) und Emma Gelotte aufs Band gezaubert haben. Das geht gut rein und auch wieder raus. Die drei Herren im Line-up toben sich derweil an Schlagzeug und Gitarren aus und lassen unter Garantie die langen Haare fliegen. Ein Bassist gehört nicht zur Stammbesetzung, den hat man für die Aufnahmen in Fabio Trentini gefunden – dem Namen nach sicherlich ein Homie des Produzenten-Teams Resetti Brothers. Dass sich für die Musik und die Texte dann in erster Linie zwei Leute verantwortlich zeichnen, die nicht einmal in der Band spielen, ist mehr als bezeichnend. Mit künstlerischem Anspruch hat das hier nichts zu tun, vielmehr hat man wieder einen Geldesel im dunklen Kostüm und mit viel Eyeliner kreiert. Wer bei diesem durchkalkulierten Prozess die Opfer sind, steht natürlich jetzt schon fest: Nein, der Endverbraucher, der sich diese schäbige CD kauft, ist es garantiert nicht. Es sind die fünf Bandmitglieder, die wahrscheinlich mit ernst gemeinten Anliegen und Träumen ausgezogen sind, um die Musik zu machen, die ihnen am Herz liegt und am Ende ganz schön verarscht wurden. Glatt gebügelt, tot produziert und wahrscheinlich mit schlechtem Vertrag ausgestattet. Da kann man trotz der fünf unspannenden Songs fast schon so etwas wie Mitleid entwickeln.

-- / Spielzeit: 17:02 / Mainstream-Metal

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