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Hobotalk

Homesick For Nowhere

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Viel haben wir gehört von singenden Trauerweiden, die ihr Elend in das „Independent-Publikum“ dieser Welt tragen. Und die wir, seltsam genug, genau deswegen in unser Herz schließen. Trotz der Musik, welche einen nicht eben besser fühlen lässt.
Dafür ohne Image und ohne Effekte auskommt; und aus einer anderen Perspektive deshalb gar unscheinbar wirken dürfte. Es gab sie offenbar schon immer, diese Form von Singer-Songwriter-Musik: spartanisch und vermeintlich ehrlich. Gerade hat man allerdings das Gefühl, als würden es ständig mehr dieser gebrochenen Herzen werden, welche ihren Schmerz durch kleine musikalische Weisen trösten wollen. Und die Aufgabe der Musikpresse soll es nun sein, gut und schlecht, ehrlich und "kommerziell" zu trennen. Keine leichte Aufgabe. Einen, den diese Tatsache sicherlich gar nicht kümmert, ist Marc Pilley. Seines Zeichens Stimme und Kopf der britischen Hobotalk. Pilley macht unbeeindruckt von Treiben und Zustand der Musikindustrie seine Platten, um genau zu sein: eigentlich erst seine dritte. Was man dem Material niemals anmerkt. Vielmehr wirkt "Homesick For Nowhere" losgelöst von bandhistorischen Abläufen... Eine dreiviertel Stunde lang hört man das, was gemeinhin als Folk-Pop ein Begriff ist. Passender wären wohl altbekannte Phrasen wie zum Beispiel „akustischer Balsam für die Seele". Oder Hobotalk zu attestieren, als Bindeglied zwischen ihren Landsmännern (sowie Labelmates) Dakota Suite und den Walkabouts zu funktionieren. Was Marc Pilley sicherlich ebenfalls egal wäre. Er macht seine Lieder. Diesmal sind es 17. Und genau ihre Nonchalance ist es, welche diese Platte so bezaubernd macht. Naja, und das versöhnliche "Doesn't life go on" vielleicht...

Bewertung: 8 von 10 Sternen / Spielzeit: 47:42 / Folk-Pop

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