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Kiesgroup

Das Leben als Umweg zwischen nichts und nichts

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Nach dem kleinen Überraschungshit „Gladbach oder Hastings“ aus dem Vorjahr kommt jetzt schon der nächste Streich der Kiesgroup. „Das Leben als Umweg zwischen nichts und nichts“ verfestigt zielsicher ihre Sonderstellung zwischen Indiechanson mit Punkattitüde mit abwegigen Texten. Elektronischer ist man geworden und unterstreicht damit erneut, dass man sich nicht entscheiden mag, wohin die Zukunft gehen soll.
Schade. Denn irgendwie hätte man sich ein wenig Ordnung und eine etwas klarere Zielvorgabe gewünscht. Die Kiesgroup will immer noch auf allen Hochzeiten tanzen und verzettelt sich dabei in den eigenen Möglichkeiten. Bei all den raffinierten Ideen, schafft man es dennoch nicht so clever wie Fehlfarben und gleichzeitig witzig wie Superpunk zu sein. Das war vielleicht nie der eigene Anspruch, aber wer diesen Weg einschlägt muss ihn auch bis zu Ende gehen. Man wird das Gefühl nicht los, dass Kiesgroup einfach zu viel wollen. Mit „Geh nicht ins Licht“ versucht man sich ins Abendprogramm des Traumschiff zu schleichen, das Drum’n Base-Gebretter bei „Die Ratte“ könnte dagegen beim Stylo-Friseur um die Ecke laufen. Den zelebrierten Elektropop bei „Ab in die Ewigkeit“ können andere besser und „Revolution“ lässt einen einfach nur irritiert zurück. So manche gelungene Textzeile kann das zwar wieder ausgleichen, aber der letzte Kick fehlt einfach. Besser wird es immer dann, wenn man sich nicht im eigenen Spinnennetz der Kreativität verfängt, sondern einfach mal die Zügel loslässt und schlichten Schrammelgitarrenpop in die Welt setzt. „Empathie“, „Als der Schatten explodierte“ und „Oben“ sind alles Spitzensongs, die beweisen, dass es doch auch anders geht.

Bewertung: 5 von 10 Sternen / Spielzeit: 40:39 / Indie

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