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Kaddisfly

Set Sail The Prairie

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Sowas verstehen einige Labels heutzutage also unter "angeproggten Artrock": ein bischen Gas geben, im Refrain schön episch heulen und am Ende im erdigen Rock wieder die Bremse ziehen. Funktioniert nicht immer so schön wie bei Dredg.
Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen: ein Promowisch, der einem vorbetet, was an Marketingaufwand um die angepriesene Band betrieben wird. "The total marketing package for the tour which tags the CD is valued at over 1 million dollars". Und überhaupt, dass hier keiner von Ausverkauf redet, 5% der Einnahmen will Sub City Records wohltätigen Organisationen, im besonderen der Mr. Holland's Opus Foundation, spenden. Ach ja, und 350 "press packages" werden im Vorfeld auch verschickt. Nun, eines dieser Päckchen ist hier gelandet, und man wird das Gefühl nicht los, der Ganze Aufwand könnte nach hinten losgehen. Denn was am Zweitwerk "Set Sail The Prairie" in irgendeiner Weise besonders originell sein soll, will sich so recht nicht erschließen. Artrock jedenfalls, wie das Label anpreist, ist das ganze hier nicht. Kein bischen arty. Eher strunzgewöhnlicher, sauber ausproduzierter Emo-Pop-Schmuh. Statt die wohlgeplante Marketingstrategie preiszugeben wären ein paar Erklärungen zur Band sinnvoll gewesen. Zum Beispiel die, warum hier Dredg sowas von Pate stehen, dass fast von Inzucht gesprochen werden muss. Der Postrock in "Sept 8" hängt den Kopf aber ganz schön tief, "June 23" macht sogar wackelige Beine, so flott kommen Kaddisfly hier um die Ecke. Der Rest allerdings versinkt im wehleidigen, gut geschliffenen Musikwirrwarr. Ob Kaddisfly hätten besser sein können? Wer weiß. Vielleicht kommen die 349 anderen Promo-Packages besser an... 

Bewertung: 6 von 10 Sternen / Spielzeit: 42:51 / Emo


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