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Manic Street Preachers
Send Away The Tigers
Vor ein paar Wochen wurde mit "Everything Must Go" das vielleicht schönste Werk der Manic Street Preachers wiederveröffentlicht. Und damit an die Bedeutung dieser britischen Pop-Band erinnert, die seit Jahr und Tag mindestens gutklassige Alben samt relevanter Message produziert.
Bei welchen sich in letzter Zeit jedoch klar der Trend weg vom fein arrangierten Pop hin zu straight rockenden Tönen abzeichnet. Welcher sich mit "Send Away The Tigers" - überraschend nachdrücklich - bestätigt. Fast scheint es, als würde man diese Sorte Songs, allesamt zwingend auf den Punkt gespielt, mit neu gefundener Leichtigkeit aus dem Ärmel schütteln. Oder Sänger James Dean Bradfield lebt seine nachdenkliche Seite mittlerweile exklusiv solo aus? Laut Bandinfo wurden in den vergangenen Projekten der Drei jedenfalls lediglich die persönlichen Eitelkeiten ad acta gelegt. Fortan soll es also nur noch um den Song, die Strophe, den großen Refrain gehen. Alle zehn Tracks (plus ein John Lennon Cover als Bonus) brauchen konsequenterweise nur Minuten, um sich im Ohr festzubeißen. Die melancholischen Hymnen wurden ihrer opulenten Verkleidungen entrissen und stehen selbstbewusst, überraschend schroff im Mittelpunkt. Sogar Gastsängerin Nina Persson von den Cardigans nähert sich der neuen, extrovertierten Gangart des Albums in "Your Love Alone Is Not Enough" an. Man mag die Tiefe der Anfangsphase beim Erstkontakt noch vermissen; findet sie jedoch bei genauerer Betrachtung in den wie immer poetischen, politischen, zynischen Texten. Die in dem barschen neuen Gewand seltsamerweise exzellent zur Geltung kommen. Vielleicht, weil ihre Substanz eben nicht auf Anhieb vernehmbar ist. Im Ergebnis verfügt "Send Away The Tigers" jedenfalls über einen selbstbewussten Charme, dem man nur schwer entkommen wird. Willkommen zurück, meine Herren.
/ Spielzeit: 38:35 / Pop
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