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Caliban

The Awakening

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Von der Herkunftsszene als "Kajaliban" verhöhnt; Hämische Diskussionen in einschlägigen Foren über den unbestreitbaren kommerziellen Erfolg; Massive Promo in Form von Anzeigen und Videoclips; Shows auf den großen Metal-Open Airs dieses Sommers: Das neue Caliban-Album markiert in diesem Quartal gleichermaßen einen Schwerpunkt für den Branchenriesen Roadrunner Records, wie sich der selbst ernannte Untergrund über den (binnen fünf Alben erarbeiteten) Erfolg der Fünf echauffieren wird.
Nachdem die Ruhrpott-Core'ler in den letzten Jahren für einen einheimischen Act ihrer Lautstärke ziemlich an Popularität gewonnen haben, dürfte es das erklärte Ziel von "The Awakening" sein, den Ruf von Caliban mindestens noch zu untermauern. Dabei entstand der sechste Longplayer unter etwas anderen Bedingungen als bislang gewohnt: Songschreiber Marc Görtz und Produzent Benny Richter bereiteten das Werk in Eigenregie so detailversessen vor, dass man am Ende gar nicht mehr auf die (in der Vergangenheit stets in Anspruch genommene) Hilfe renommierter Studio-Fachmänner zurückgreifen musste. Das Resultat kann sich in soundtechnischer Hinsicht jedenfalls hören lassen: Bombastisch fett wurden hier wie da vielleicht ein wenig zu viele Gesangsspuren übereinander gelegt... Die vielen cleanen, reichlich pathetischen Vocals sowie Harmoniebögen werden nichtsdestotrotz gleichermaßen für Verzückung wie Ärger sorgen. Machen sie das Material doch ebenso massenkompatibel wie austauschbar. Besinnt man sich bei Caliban aber auf deren altbekannten Qualitäten - stoischer, groovender Metalcore mit tonnenschweren Riffs, reihenweise Breaks und streckenweise animalischem Gekreische - darf man dennoch zufrieden grinsen. Doch ob diese Tatsache vor der konstant drohenden künstlerischen Irrelevanz schützen wird?

Bewertung: 5 von 10 Sternen / Spielzeit: 45:17 / Metalcore

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