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The Flesh

Firetower

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Verdammt noch mal. Blondie sind wieder da. Ach Nee, doch nicht. The Flesh klingen aber fast so und das ist in diesem Fall alles andere, als eine Beleidigung. Auch die Tatsache, dass das New Yorker Quartett mit der Mischung aus Disco, Punk und New Wave nicht den diesjährigen Titel für innovative Musik erhalten wird, ist bei der Hitdichte auf „Firetower“ leicht zu verkraften.
So richtig Suchtpotential löst das Album zwar zunächst nicht aus, wenn der Weg in die Anlage aber erst ein mal gefunden wurde, macht es sich dort eigentlich ganz schön gut. Dann merkt man nach und nach, wie viele Ohrwürmer die drei Herren und die Dame aufgenommen haben. Für den Pop-Appeal sorgt vor allem Sängerin und Keyboarderin Gabriella Zappia, die nicht nur für die Blondie und Yeah Yeah Yeahs-Vergleiche sorgen wird, sondern auch einen Großteil dazu beiträgt, dass „Firetower“ so unterhaltsam geworden ist. Mit einem Album, zwei EPs (eine davon mit den Überfliegern von The Jai-Alai Savant) im Rücken hat man sich nun daran gemacht eine aalglatte Hitplatte abzuliefern. Und tatsächlich könnte die Rechnung aufgehen. Der Sound ist trotz aller Retro-Randnoten so zeitgemäß, wie all die anderen Postpunk-Kombos, die im Moment die Tanzflächen im Griff haben. Rotzig, frech, flott und so eingängig wie ein kühles Getränk am Ende einer durchgerockten Nacht. Miss Zappia ist charismatisch und hat die Stimme für die großen Songs und die schmissigen Refrains und wer Songs wie „Truant“, „World To Come“ oder „Compulsion“ schreiben kann, hat eigentlich schon gewonnen. Jetzt müssen das nur noch die richtigen DJs in die Hand kriegen und die entsprechenden Magazine hochjubeln, dann geht das steil nach oben. Verübeln kann man ihnen das nicht, denn wer eine knappe halbe Stunde so überzeugend füllen kann, hat sich den Erfolg verdient, auch wenn die Band sicherlich noch eine Menge an Profil zulegen kann.

Bewertung: 6 von 10 Sternen / Spielzeit: 28:49 / Wavepop

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