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Moore & Sons

Us Fools

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Chris Moore kennt vielleicht der ein oder andere als Drummer von Negative Approach. Schließlich gehörte die Band Anfang der 80er Jahre zu den Pionieren des Hardcore. Gleich neben Black Flag und Co. Heute sieht die Welt ein wenig anders aus. Moore veröffentlicht mit „Us Fools" bereits seine fünfte Solo-Platte. Dabei hat er diesmal mit Gary Langol, Adam D Gold und Dennis Cronin (Lambchop) erstmals eine richtige Band im Rücken.
Der etwas an Stückwerk grenzende, urige Folk wird um etliche Facetten erweitert. Dabei handelt es sich um keine leicht ins Ohr gehenden „Punk goes Acoustic"-Nummern. „Us Fools" macht viel mehr den Eindruck, als wäre es mal als Filmscore geplant gewesen. Sehr atmosphärisch und an die ruhigeren Nummern von Beck erinnernd. Oder Badly Drawn Boy. Moore selbst lässt sich von Leuten wie Elizabeth Cotten und Duke Ellington inspirieren. Die Songs werden in erster Linie vom Piano getragen. Dazu gibt's je nach Gusto Trompete, Melodica, Orgel, Percussions Mandoline, Banjo und was weiß ich nicht alles in den Liedern zu hören. Chris Moore gelingt ein geradezu hypnotischer Spannungsaufbau. Für den anspruchsvollen und melancholischen Hörer, der von Coldplay und Konsorten nichts mehr hören will, dürfte Moore gerade richtig kommen. Hier wird nicht groß gejammert. Hier wird experimentierfreudig Melancholie vertont. Folkmusik in neuem Gewand. Moore bleibt sich dennoch bis zum Ende treu. Wenn der letzte Song „Loose Gang" verstummt, dann fühlt sich das an, als ob die Credits gerade auslaufen und sich jeden Moment der Vorhang schließt. Ein etwas eigenartiges Gefühl, aber gut.

Bewertung: 7 von 10 Sternen / Spielzeit: 46:59 / Singer/Songwriter

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