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Jeb Loy Nichols
Days Are Mighty
Irgendwie realitätsfremd ist er ja schon: Jeb Loy Nichols, der sich Mitte der Neunziger von seiner Band - den Fellow Travellers - lossagte, und fortan fernab der Unruhen der Musikindustrie immer wieder Menschen fand, welche sich für seine Musik begeistern konnten.
Das waren phasenweise große Firmen wie Capitol, Liebhaber-Stätten a lá Ryko und zuletzt die Go-Betweens Heimat Tuition. Für sie veröffentlicht er nun mit "Days Are Mighty" das zweite Album. Und lässt Töne und Lyrics darauf ausschließlich um persönliche Inhalte kreisen. Doch nicht nur dies: Auch abseits der Musik sagte sich der ruhelose Weltenbummler vom unruhigen Treiben der ihn umgebenden Gesellschaft los. Und fabrizierte auf seiner Farm in Wales im wahrsten Sinne des Wortes sein eigenes Ding: Vom Nahrungsmittelanbau bis hin zur Stromgewinnung. Diese Unabhängigkeit lebt er auf den elf neuen Stücke nun weiter aus: Zusammen mit der Hill And Gully Band streift er durch eingängige Kompositionen welche die Erfahrungen förmlich atmen, die Nichols während seiner Zeit in Wyoming, den Bluegrass- und Singer-Songwriter-Brutstätten Nashville bzw. Austin, sowie der brodelnden Metropole New York sammeln konnte. Genau dort, so ist man verleitet zu glauben, muss der ständig wachsende Anteil von Soul und R’n’B Momenten stammen, welcher den relaxten Folk-Klänge zur Seite steht. Vollends verschwunden zeigen sich stattdessen die vormals sporadisch eingeflochtenen, elektronischen Momente. In der "Mighty 2Disc Edition" finden sich denn sogar noch zehn Demosongs, welche Nichols endgültiger jedweder Effekte beraubt präsentieren. Eine Offenbarung für diejenigen, welche sich dem unaufdringlichen Wohlklang hingeben wollen. Wer allerdings die frühen Ecken und Kanten des Querdenkers sucht, der könnte im heutigen Paralleluniversum von Nichols ein wenig hospitalisiert werden...
/ Spielzeit: 33:32 bzw. 23:45 / Singer-Songwriter
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