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Chris Letcher

Frieze

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Vom Studium klassischer Musik zur Komposition von Filmmusik zur Veröffentlichung von Independent-Pop-Platten. Der Lebensweg des aus Südafrika stammenden und mittlerweile in London beheimateten Chris Letcher verläuft alles andere als straight. "Frieze" darf als eine Art Dokumentation dessen gewertet werden.
Und wartet dementsprechend auch mit einigen Stolpersteinen auf. Ob sich am Ende alles zusammenfügt? Das hängt ein wenig mit der Konsequenz des Hörers zusammen. Denn vorschnelles Aufgeben wäre das Ende dieser neuesten Letcher-Produktion, welche im Vergleich zu ihren ungezählten Vorgängern zum ersten Mal auch bei uns mit vernünftiger Vertriebssituation erscheint. Und nun Euerer Aufmerksamkeit harrt. Machen sich in den 15 Stücken doch die verschiedensten Elemente bemerkbar. Balladeske Piano-Klänge, abgefahrene Scratches, Samples und die von einer klassischen Bandbesetzung getragenen, geschickt verschachtelten Melodielinien geben zunächst nicht nur ein Rätsel auf. Fast wirkt es ein wenig überambitioniert, was einem während der 66 Minuten entgegen schlägt. Als wolle Letcher eine Art Demonstration seiner Songwriting-Kompetenzen (und Hardware-Ausstattung) präsentieren. Erst wenn man hinter die vielschichtigen Studioelemente gestoßen ist, offenbart sich beispielsweise die Leidenschaft, welche Letcher für die akustischen Wohlfühltripps der Kings Of Convenience empfinden muss. Oder seine Bewunderung für Bright Eyes, deren besonderes Talent für Harmonien und deren Dekonstruktion er aber nicht vergleichbar beherrscht. So fehlt auch der ausnehmende Übersong, dessen Konsequenz die gestellten Hürden relativieren würde. So bleibt zu konstatieren: "Frieze" will vieles, fordert vieles. Einiges davon gibt das Album zurück. Ob die Relationen da noch stimmen, muss individuell ausgelotet werden. In meinem Fall kommt es nur zu einer haarscharfen "Bejahung".

Bewertung: 6 von 10 Sternen / Spielzeit: 66:53 / Independent

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