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Bleed The Dream

Killer Inside

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Eines muss man Bleed The Dream lassen: Nach dem nach Schema F ausgefallenen Debütalbum „Bulit By Blood“ hat man sich besonnen und lässt erste Anzeichen einer Charakterbildung erkennen.War 2005 das Debüt noch im Fahrwasser von Emo-Klonbands wie My Chemical Romance, Funeral For A Friend oder Bullet For My Valentine erschienen, zeigen die vier Jungs aus Los Angeles mit „Killer Inside“ erstmalig neue, ja eigene Facetten.
Dieser Wandel mag aber durchaus auch in den (teils tragischen) Änderungen im Line-Up der Band begründet liegen: Drummer Scott Gottlieb erlag kurz nach Veröffentlichung des Debüts seiner Krebs-Erkrankung. Und mit Mark Holmes am Mikrofon bekommt das Projekt „Bleed The Dream“ einen neuen Anstrich: Mehr Rock, mehr Pop, mehr Melodien. „Killer Inside“ lebt immer noch vom Emo-Charakter der ersten Platte, spielt aber geschickt mit Anleihen glamouröser Hardrock-Strukturen. Sicher, das Gerüst besteht immer noch aus Background-Chören, vereinzelten Shouts und dicken, glatt produzierten Gitarren- und Drumwänden. Neu sind dafür die ausgefeilteren Melodiestrukturen, die vielleicht nicht unbedingt länger im Ohr bleiben aber durchaus einen neuen Anspruch offenbaren: Weg vom Emo-Einerlei, hin zu charakterprägenden Vocal-Lines und lang gezogenen Glamour-Rock-Passagen. Damit zündet wohl die band-eigene Interpretation, in ihrem Sound „das Beste aus Rock, Hardcore, Punk und Pop zu vereinen“. Diese in ihrer ursprünglich gewählten Zusammensetzung denkbar ungeschickte Mischung wird in „Killer Inside“ durch die Betonung von eingängigen Emo-Hymnen und neu entdeckten Pop- und Hardrock-Strukturen zwar nicht unbedingt in ihrer Halbwertszeit erhöht, aber immerhin um die Faktoren Eigenständigkeit und Erwachsenwerden ergänzt. Bleibt zu hoffen, dass Bleed The Dream alte Fans nicht verschreckt und der Weg hier nicht zu Ende ist.

Bewertung: 6 von 10 Sternen / Spielzeit: 45:49 / Emocore/Rock

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