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Damnation A.D.

In This Life Or The Next

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Vor fest zehn (!) Jahren erschien das letzte Damnation A.D. Album "Kingdom Of Lost Souls". Und während man die Musik der Washingtoner bei ihren damaligen Veröffentlichungen (u.a. für Revelation Records und Jade Tree) noch guten Gewissens als Metalcore betiteln konnte, stiftet diese Etikette heute mit hundertprozentiger Sicherheit Verwirrung.
Was allerdings nichts mit der Band zu tun hat: Damnation A.D. machen auf "In This Life Or The Next" einfach ihren Stiefel weiter. Unbeeindruckt von dem, was sonst so in den letzten Jahren passierte. So interessieren sie sich eben nicht die Bohne für frickelige Gitarrensoli, sondern rollen mit der Gelassenheit eine Dampfwalze über ihre Hörer hinweg… Mit Tracks, deren tonnenschwerer Groove mehr Rock'n'Roll im Blut hat als die gesamte Lamb-Of-Killswitch-Atreyu-Chose zusammen. Was ihren Sound angeht, waren Damnation A.D. übrigens schon von Anbeginn ihrer Karriere eigenständig. Was nicht zuletzt an den beiden Hauptakteuren liegt: Da wären einmal die kehligen, ungewöhnlich leidenschaftlichen Vocals von Mike DC, seines Zeichens Bruder von Battery-Frontmann sowie Produzenten-Gott Brian McTernan. Außerdem Ken Olden (Battery, Shelter, Better Than A Thousand), der als Songwriter, Gitarrist und vor allen Dingen Produzent mit jeder seiner Platten konsequent Spuren hinterlässt. Besonders Oldens’ dreckige Art der Aufnahme mag der Dicke-Hose-Fraktion sauer aufstoßen. Nicht nur in Zeiten gesichtsloser Hochglanzproduktionen kommt einem Album wie "In This Life Of The Next" jedoch genau dadurch eine Sonderrolle zu. Tracks wie "Don't Feel A Thing" beispielsweise steuern konsequent am Trend vorbei, stehen in ihrer verzeifelten Harmonieführung für sich alleine und enden in diesem Fall in einem furiosen Saxophon-Finale a lá Siege. Als Ehrerbietung an diese viel zu lange von der Bildfläche verschwundene Institution darf ebenfalls verstanden werden, dass Musiker aus den Reihen von Give Up The Ghost über Darkest Hour bis hin zu Earth Crisis auf den elf Tracks mit Beiträgen vertreten sind. Und, wer hätte das gedacht: Ausgerechnet die Kollaboration mit den Fall Out Boy (!!!) Sängern zeigt sich als Höhepunkt dieses durchweg hochkarätigen Werkes. Fazit: Das mit Abstand stärkste Victory-Album in diesem Jahr und mindestens ein kleiner Genre-Meilenstein!

Bewertung: 8 von 10 Sternen / Spielzeit: 40:57 / Hardcore

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