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O' Death

Head Home

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Das Schöne an Musik ist ja immer wieder, dass sie einen so wunderbar täuschen kann. Den Folkpunk von O’ Death hätte man zum Beispiel nach Omaha, in die amerikanische Wüste und Einöde gesteckt. Hätte vom Sound her gut eine Saddle Creek-Veröffentlichung sein können. „Head Home“ wurde aber in New York zusammengetragen und erreicht uns in Europa via Cityslang.
Und dass das Berliner Label selten einfache Wege geht, weiß man ja spätestens seit den Veröffentlichungen von Broken Social Scene. Jetzt also O’ Death. Fünf Typen, die gerne oben ohne spielen und ihren Plattenvertrag mit Sicherheit dank ihrer Live-Perfomance bekommen haben. Denn mit dieser haben sie angeblich sogar die Hipster Szene in Brooklyn auf ihre Seite gezogen. Kann man sich lebhaft vorstellen, wie dort alle ausflippen, wenn Greg Jamie & Co. ihren folklastigen Countrypunk vom Zaun reißen. Die Refrains werden meist gekeift, gerne auch zusammen mit dem Publikum und den Rest erledigt die treibende Mischung aus wildem Gefidel, rumpelndem Schlagzeug und zahlreichen Banjo-Attacken. Leider wird man aber auch nach zahlreichen Hördurchgängen das Gefühl nicht los, dass dieses bewusst schlampige Americana-Gebräu nicht auf Platte funktioniert. Die Idee Folk und Punk zu kreuzen ist nicht wirklich neu und erst recht nicht revolutionär. Natürlich könnte man in dem Gebretter von O’ Death jetzt noch Parallelen zu Tom Waits, Violent Femmes oder den Pixies sehen, muss man aber nicht. Wer sie sucht, wird sie sicherlich finden, aber das wirkt dann schon sehr bemüht. Bis auf ein paar wenige Ausnahmen, klingen die 15 Songs auf „Head Home“ ziemlich austauschbar. Insbesondere die ruhigen Momente können da mehr überzeugen, als das fidellastige Gepolter. Und richtig schön Banjo spielen kann eben doch nur Sufjan Stevens, das beweist dieses Album eindrucksvoll. Dann doch lieber die großartigen Two Gallants oder eben Rednex, die waren wenigstens richtig scheiße.

Bewertung: 5 von 10 Sternen / Spielzeit: 44:26 / Folkpunk

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