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Rocket Uppercut
This Beautiful Tragedy
Rocket Uppercut sind angekommen. Angekommen beim ersten „richtigen“ Album, angekommen in der Ernsthaftigkeit. Kein Kückenschutz, keine Entschuldigungen. Und Rocket Uppercut meistern das mit Bravour.
Die lange Liste der erfolgreich absolvierten Band-Wettbewerbe, Kollaborationen und Live-Erfahrungen sprechen für diese Entwicklung. Und wir werden nicht enttäuscht, hat das gute Dutzend Songs auf dem ersten Longplayer „This Beautiful Tragedy“ doch alles, was große Songs brauchen: Dynamik, Melodie und - manchmal viel wichtiger - ordentlich Arsch in der Hose. Der Sound der vier Regensburger erinnert dabei an eine gesunde Mischung aus allerlei Stilblüten: Blondie, Hives, Dover, Epoxies - all das quillt mit viel Beat, noisigen Interludes und den wohl unvermeidbaren Screamo-Attacken zwischen den zuckersüßen bis zuweilen rotzigen Vocals von Sängerin Bianca Haslbeck. Ohne erkennbares Muster gehen die Songs nach vorne: Hier ein bisschen 80´s, da ein bisschen Grrrrl-Punkrock, dazu noisig-zerrige Gitarren, 1-2-3-Beats und die Strophen mal in Stakkato, mal mit Screamo-Vocals versetzt. Alles klar? Nennen wir es doch Cherry-Picking auf hohem Niveau - zum Glück ohne eigene Charakterzüge missen zu lassen. Denn das hervorragend produzierte Album lebt von den weiblichen Vocals, die mit der nötigen Rotzhaftigkeit rüberkommen und dabei perfekt den Spielwitz und eine scheinbar gleichgültige Unbekümmertheit transportieren. So glänzt „This Beautiful Tragedy“ mit einer erstaunlichen Melodie- und Ideendichte (besonders schön: „(We´ll Always Love The) Stars“), die sich leider in dem etwas undurchschaubaren Konzept-Wirwarr verliert. So gesehen ein echt starkes Debüt, dass zwar hier und da etwas mehr Straightness hätte vertragen können, aber dennoch keinerlei Zweifel über die handwerklich-musikalischen Qualität und Kreativität des bajuwarischen Quartetts aufkommen lässt. Der Weg nach oben scheint geebnet, und wir glauben da ganz fest dran.
/ Spielzeit: 31:59 / Indierock/Noise
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