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Iam

Saison 5

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Wenn eine HipHop-Band in ihrer Landessprache performt - und diese auch noch weder Deutsch noch Englisch (!) ist - gehört schon einiges dazu, um auch bei uns Popularität zu erlangen. Iam aus Marseille gelang dieses Kunststück; und darüber hinaus die Leistung, auch nach einem zwischenzeitlichen French HipHop-Hype hierzulande relevant zu bleiben.
Im bald zwanzigsten Jahr ihres Bestehens scheint Shurik'n, Akhenaton, Kheops, Freeman, Imhotep sowie Kephren jedoch ein wenig die Puste auszugehen. Ob die vorab veröffentlichten "Anthologie" bzw. "Platinum Collection" ein erstes Indiz dafür waren? Mit "Saison 5" gelang ihnen zwar ein ordentliches Werk, an Highlights vergangener Jahre (darunter auch die Soundtrack-Beiträge zu den Taxi-Filmen) kann man dennoch nicht ganz anknüpfen. Zwar kommen die 17 Tracks ohne überflüssige Schnörkel oder Anbiederungsversuche an gegenwärtige Trends aus, große Begeisterung will sich trotzdem nicht einstellen. Vielleicht auch, weil zwar die Texte die Nationalität der Rapper deutlich machen, Beats und Produktionen - obwohl überwiegend aus eigener Hand - spätestens seit den Kollaborationen mit Redman oder Beyonce doch eher an US-Standards angelehnt sind. So entstehen u.a. massive Soul/Rap-Nummern wie "To The World (feat. Jehro)", welche aufgrund ihres Hochglanz-Charakter jedoch einen zwiespältigen Eindruck hinterlassen. Durch ihr politisches Engagement sowie einige überdurchschnittliche Tracks besonders gegen Ende fördern Iam zwar weiterhin ihren Sympathiefaktor. Darüber, dass "Saison 5" auf volle Distanz nicht mehr als ein gutklassiges Genrewerk ist, können diese Faktoren jedoch nicht hinwegtäuschen.

Bewertung: 6 von 10 Sternen / Spielzeit: 71:20 / HipHop

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