Wegweiser durch sellfish.de

independent online music  |  info@sellfish.de

Silverstein

Arrivals & Departures

Silverstein-ArrivalsDepartu.jpg

Nach dem Überraschungsdebüt „When Broken Is Easily Fixed“ und dem Klasse-Nachfolger „Discovering The Waterfront“ komplettieren Silverstein mit dem neuen Album eine eindrucksvolle Trilogie.
Zwar bauen alle Alben auf dem gleichen, allzu gern genutzten Konstrukt aus Emo- und Postcore-Elementen auf, können aber wenigstens durch hervorragendes Songwriting und ambitionierter Handwerkskunst überzeugen. Denn auch das neue Album der fünf Jungs aus Toronto berstet fast vor knalligen Gitarren, dicken Drumparts und markigen Backvocals - und das allesamt im allerfeinsten Screamo-Gewand. Deutlich sind die verschiedenen Facetten - oder besser Wurzeln - der Band herauszuhören: Hardcore, Metal und Punkrock treffen eingängige Melodien nahe dem Stadion-Rock oder gar des Pops. Insgesamt eine zwar nicht besonders neue und einfallsreiche Mischung, die aber in ihren Zutaten wenigstens hervorragend gewählt wurde und in ihrer Wirkung nun mal keine Zweifel lässt: Mitreißende Dynamik, dicke Refrains und Melodien im Überfluss. Ein beherzter Griff in die Wühlkiste der hochwertigen Emo- und Screamo-Abteilung, die uns elf große Songs mit den großen Themen des Herzschmerzes aus Tragik, Dramatik und Aggressivität bietet. Für die härteren Gemüter startet „My Desasters“ laut, hart und schnell während Songs wie „Worlds Apart“ wohl eher die dunklen, melancholischen Gemüter ansprechen dürfte. Insgesamt hält „Arrivals & Departures“ alle Erwartungen und Begehrlichkeiten, die Silverstein mit ihren ersten Alben (mal abgesehen von dem unnötigen „The Early Years“-Album) geweckt haben: Ein perfektes fast zu glattes Album, dessen klasse Songs zwar ordentlich Arsch in der Hose haben, aber in ihrer Geballtheit und Gleichförmigkeit auch etwas an Spannung und Kurzweiligkeit einbüßen. Trotzdem sind und bleiben Silverstein die Vorreiterband des modernen Screamo- und Postcore-Genres, auch wenn sie auf ihrem (hohen?) Niveau etwas zu stagnieren scheinen.

Bewertung: 7 von 10 Sternen / Spielzeit: 42:08 / Screamo/Postcore

Autor:





ERROR!