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Manowar l Motörhead

Gods Of War - Live l Live At Hammersmith

Ein leichtes bis mittelschweres Gähnen kann man sich angesichts dieser beiden Veröffentlichungen wohl kaum verkneifen. Denn selbst hartnäckige Fans der beiden Hardrock- bzw. Heavy-Metal-Institutionen werden mittlerweile akzeptiert haben, dass das Angebot an Live-Alben ihrer Helden den Status "ausreichend vorrätig" mittlerweile schon weit überschritten hat. Unbeeindruckt davon lassen Bands wie Plattenfirmen weiter entsprechendes Material auf den ach so gebeutelten Tonträgermarkt prasseln; diesmal sogar unbeeindruckt von jahreszeitlichen Umständen (siehe: Weihnachtsgeschäft).

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Also, auf zum Tagesgeschäft: Manowar, seit diverser TV Total bzw. Talkshow-Auftritte zum Klassenkasper des Genres verkommen, versuchten ja bereits mit ihrem letzten Studiolongplayer verzweifelt, ihre Integrität zurückzuerlangen. Wurden dafür aber zumindest von der Presse ohne Reue gescholten. Zu recht übrigens; besonders angesichts des furchtbaren Pseudo-Wagner-Plastik-Kitsch-Sounds von "Gods Of War". Doch Stehaufmännchen Joey DeMaio samt Konsorten lässt sich auf seiner kapitalistischen Mission von solchen Miesepetern lange nicht den Spaß verderben. Und so glänzt die scheinbar unumgängliche Live-Adaption des Albums mit aufwendiger Aufmachung in Doppel-CD-Version. Wenige Wochen nach Erscheinen des letzten Studiolongplayers darf man nun übrigens gerne noch die Tage zählen, bis Manowar ihren Fans mit dem entsprechenden DVD-Pendant zu diesem Teil das letzte Geld aus ihrer treuen Fanseele schneiden wollen. Naja, wohl selber schuld, wer solch einen Unsinn mitmacht. Ach so: Die Aufnahmequalität geht in Ordnung, die Songauswahl dürfte mit der nahe liegenden Limitierung auf aktuelleres Material jedoch die eine oder andere Träne provozieren.

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Aus gegebenem Anlass sowie lieber Tradition greifen wir im Falle unserer Motörhead-Rezension auf das vorgefertigte Raster für Lemmy-Veröffentlichungen zurück, bei welchen wir nur noch die jeweils aktuellen Daten einfügen müssen. Ein ökonomischer Weg, der sich im Falle der Engländer für alle Beteiligten bewährt hat. Bitteschön: „Man hat es längst aufgegeben, bei neuen Motörhead-Veröffentlichungen von Weiterentwicklung, Veränderung oder Fortschritten zu sprechen. Bei den drei Brachial-Rock’n’Rollern verändert sich nichts - und warum auch? Never change a winning team heißt es doch nicht nur beim Fußball. Und während sich andere Bands von Album zu Album wieder neu erfinden, spielen Motörhead eben ihren Stiefel runter. Immer gerade drauf los, immer Vollgas und mächtig auf die Zwölf. Lemmy rattert mit seiner Whiskey-geschwängerten Stimme die Texte 'raus wie Maschinengewehrsalben und der Rest gibt sich Mühe ihm zu folgen und mitzuhalten“. „Better Motörhead Than Dead - Live At Hammersmith“ enthält nun einen 23 Songs umfassenden Mitschnitt des Konzerts aus dem Juni 2005. Warum man gerade eine zwei Jahre alte Aufnahme ausgegraben hat - ich weiß es nicht... Anachronistischen Spaß bringt die Angelegenheit schon. Aber ganz ehrlich: Geld ausgegeben hätte ich dafür nicht (nochmal).

-- / Spielzeit: 114:47 / Metal
-- / Spielzeit: 95:00 / Hardrock

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