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Salim Nourallah

Snowing In My Heart

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Songtitel verraten oftmals ja die grobe Stoßrichtung. In diesem Fall: "It's Okay To Be Sad”, "I Miss You (So Come Back)" und "It's Lonely When You're All Alone". Kommt der Künstler (hier: Salim Nourallah) dann noch aus einem trostlosen Kaff wie El Paso und präsentiert sich auf dem Cover seines Albums (das dritte schon!) in bester Shoegazer-Manier, rechnet man schonmal mit dem Schlimmsten.
Aber halt. Die Platte kommt ja über Tapete Records. So schlimm kann es also nicht werden. Auf "Snowing In My Heart" klingt kein einziges Instrument nach Texas. Auch nicht nach My Bloody Valentine. Im Gegenteil: Den trüben Texten steht eine musikalische Beschwingtheit gegenüber. So eine Platte hätte man am ehesten noch von Coldplay erwartet. Vielleicht nicht ganz so weinerlich und eher im skandinavischen Pop verortet. Klingt viel eher nach einer Band. Nicht nach Salim, dem Solokünstler. Doch die Zeiten sind vorbei. Vor seinem Solo-Debüt spielte er mit seinem Bruder Faris zusammen in einer Band. Dessen Agoraphobie sorgte aber für ein Ende auf Raten. Eine Kollaboration der anderen Art wird es Ende des Jahres geben. Dann geht Tapete-Labelchef Dirk Darmstädter zusammen mit Salim Nourallah in Schweden auf Tour. Der zeitlose Songwriter-Pop kommt dort sicher gut an. Erinnert Nourallah doch manchmal an die ruhigen Momente eines David Fridlunds. Oft hört man auch den großen Beatles-Fan heraus, der er immer noch ist. Für alle, die lupenreinen Pop noch nicht beerdigt haben, könnte "Snowing In My Head" der Soundtrack zum schwelgen in nie erlebten Erinnerungen sein.

Bewertung: 6 von 10 Sternen / Spielzeit: 42:51 / Songwriter-Pop

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