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The Maccabees

Colour It In

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Die Plätze in der "Wir-spielen-zwar-in-der-New-Wave-Of-Britrock, bleiben-aber-auch-nach-der-Welle-noch-relevant"-Liga werden langsam enger. Da drängt ein weiterer Newcomer ziemlich exakt zwischen Bloc Party und die Arctic Monkeys - samt berechtigten Ambitionen, sich dort längerfristig nieder zu lassen.
Dynamik, überschäumende Spielfreude sowie Tracks zwischen Tanzbarkeit und Hymnenpotential - so stellen sich die Maccabees in den drei gleichermaßen starken Eröffnungstracks "X-Ray", "All In Your Rows" und "Latchmere" vor. Ein enorm hohes Niveau, welches überraschend konsequent durchgehalten wird. Sogar dann, wenn die London/Brighton-Connection ihre Geschwindigkeit einmal drosselt. Der wesentliche – und einzige - Kritikpunkt wird dennoch schnell ausgemacht: Sind selbst bei den eingangs erwähnten Überbands nämlich die Vorbilder ziemlich klar (in der Vergangenheit) auszumachen, lassen die Maccabees keinen Zweifel daran, dass ihre Wurzeln wiederum nirgendwo anders als direkt in der gegenwärtigen UK-Szene zu finden sind. So fragt sich der Hörer nicht "Irgendwoher kenne ich [z.B.] die Stimme von Frontmann Orlando Weeks doch?!"; sondern gleich: "Aha, das klingt ja wie bei [z.B.] Franz Ferdinand". Sei's drum: "Colour It In" findet im Hier und Jetzt statt. Ob es ein Morgen gibt, scheint die fünf jungen Briten ohnehin nicht zu interessieren. Doch vielleicht liegt gerade da der entscheidende Unterschied: Wo die Monkeys auf der Bühne beinahe statisch in sich gewandt wirken und Franz Ferdinand ständig bemüht scheinen, ihrem künstlerischen Anspruch gerecht zu werden, machen The Maccabees einfach Party. Zwischen Blödsinns-Lyrics über Lego-Steine und gnadenloser Hüftwackel-Gewalt steckt aber musikalisch wie inhaltlich eben doch so viel Eleganz, dass man die Herren auf dem Plan behalten sollte. Was man angesichts der Qualität dieses Debüts sowieso gerne tut…

Bewertung: 8 von 10 Sternen / Spielzeit: 35:34 / Indierock

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