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To My Boy

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Im ganzen New Rave Gefasel bilden To My Boy den vorläufigen Höhepunkt. Nicht, weil sie etwa dem Hype besonderes Augenmerk schenkten, sondern weil sie in punkto Sound, Style und Konzept ähnlich weit draußen sind wie die Klaxons.
Natürlich sind To My Boy keine New Rave Band. Sie sind noch nicht einmal würdige Nachfolger der 80er Nerds Devo - aber das dürfte Heerscharen schlecht gekleideter Fashion-Kids auch nicht davon abhalten, zu den Jungs aus Liverpool ausgelassen die Neon-Slipper kreisen zu lassen. Kann man ja auch prima. Dachten sich auch Jack Snape und Sam White vor ein bis zwei Jahren und feuerten kurzerhand Schlagzeuger und Bassist ihrer Vierer Combo. Stattdessen gab es neben dem Kunststudium an der Universität von Durham fortan bollernde Beats aus dem C64 und eine dicke Fettbemme Synthies (analog, selbstverständlich). Nach zwei Singles ("I Am X-Ray" und "The Grid"), zwei reichlich bunten und bekloppten Videos und einer ausgedehnten Tour steht jetzt das Debüt bei Ablano Music, einen XL-Sublabel, in den Startlöchern. Und wie gerne möchte man schreiben von zwei Nerd-Genies, die hier den 80ern ein modernes Gesicht geben, sich vor Hooklines und konzeptionellem Ideenreichtum kaum retten können und somit das beste Elektropunk-Album des Jahres veröffentlichen. Außer "Tell Me Computer" und "The Grid" haben die Songs allerdings eher die Fähigkeit, innerhalb weniger Augenblicke so richtig zu nerven. Penetrantes Fiepen, sinnfreie und unästhetisch mäandernde Textfragmente - nicht gerade etwas, auf das man gewartet hatte. Und eigentlich sollte an dieser Stelle ein interview mit Sam White die Lücke schließen - aus dem jungen Mann war allerdings nichts herauszubekommen. Wirklich: gar nichts. Da schließt sich der Kreis dann wieder...

Bewertung: 6 von 10 Sternen / Spielzeit: 35:34 / C64-Punk

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