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Drowning Pool

Full Circle

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Aus der Serie: Wie verspiele ich mir den letzten Funken Respekt? Heute mit: Drowning Pool. Eine Band, die seit ihrem Debütalbum „Sinner“ von 2001 an der eigenen Demontage arbeitet und zuletzt immer mehr zu einer Parodie ihrer eigenen Zunft verkommt. „Full Circle” ist das dritte Album mit dem dritten Sänger und einer Ansammlung von Songs, die man mindestens schon zweimal so oder so ähnlich gehört hat.
Zugegeben das Ausscheiden des ersten Sängers hat einen tragischen Hintergrund, den dieser verstarb völlig überraschend an einem relativ seltenen Herzfehler. Und von diesem Schock scheint sich die Band bis heute nicht erholt zu haben. Unverständlich, warum man danach nicht das Ende besiegelt hat und unter anderem Namen weitergemacht hat. So aber gibt es Durchhalteparolen am Fließband und nach der Trennung von Jason Jones nach „unüberwindbaren Differenzen“ mit Ryan McCombs den dritten Vocalist in der Geschichte von Drowning Pool. Problematisch ist das freilich nicht, denn austauschbar sind sie alle. Außer vielleicht Dave Williams, der auf dem Debüt noch halbwegs eine persönliche Note hinterließ und vielleicht auch deswegen ein Stück wie „Bodies“ so erfolgreich machte. Und genau dieser Song ist es wohl, warum Drowning Pool überhaupt bis heute existieren. War „Bodies“ doch der Soundtrack für so manche Wrsetling-Übertragung und sicherlich auch die heimliche Untermalung für so manchen US-Soldaten im Irak. „Let the bodies hit the floor“, lautete die zentrale Zeile und genau bei diesem martialischen Scheißdreck versuchen die Wahl-Texaner heute wieder anzuknüpfen. „Soldiers“ heißt der Song dazu, der nichts an Tiefe besitzt, so dass er nicht einmal seine Gegner herausfordert und provozieren kann. Trotzdem wird klar, dass das hier Bullshitmetal für Rednecks ist. Und fernab vom Inhalt ist auch musikalisch nichts zu holen. Neben den paar unmotivierten Versuchen aggressive aber dennoch massentaugliche Musik zu machen, gesellen sich noch einige Midtemponummern samt Akustikgitarre hinzu und zwischendurch ist man sich auch für peinlichen Classic-Rock nicht zu schade. Da hagelt es Stadion-Soli und pathetische Refrains, dass alles zu spät ist. „Reason I’m Alive“ ist so ein passendes Beispiel und wenn dann zum Abschluss noch „Rebel Yell“ gecovert wird, ist eh alles gesagt. Hier gibt es fast kein Riff, dass nicht so abgedroschen wirkt, wie das miese Albumcover. Im Vergleich zu „Full Circle“ wirken die letzten Korn-Alben fast schon innovativ.

Bewertung: 2 von 10 Sternen / Spielzeit: 49:27 / Rockmetal

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